Beim täglichen Pressebriefing hat das Robert Koch-Institut (RKI) soeben die Bewertung des Gesundheitsrisikos für die deutsche Bevölkerung geändert. Bislang ging das Institut davon aus, dass für die Gesamtbevölkerung ein „mäßiges“ Risiko bestehe – „wir schätzen das Risiko für die Gesundheit in Deutschland nun als ‚hoch‘ ein“, sagte RKI-Chef Lothar Wieler beim Briefing. Grund für die Änderung seien die schnell steigenden Fallzahlen und die Alarmsignale, die das RKI aus den nationalen Gesundheitsämtern und den Kliniken erreichen.
Wieler appellierte, dass es jetzt umso wichtiger sei, dass sich die Deutschen an die seit Montag verhängten Maßnahmen zur Einschränkung des öffentlichen Lebens hielten. „Wir betreiben weiterhin die Strategie der Eindämmung, um die Behandlungskapazitäten nicht zu überfordern“, so der RKI-Chef weiter. „Denn jede Infektionskette, die wir vermeiden können, verhindert eine weitere Ausbreitung.“
In ganz Deutschland waren am Dienstag, 17.03., landesweit 6012 Krankheitsfälle und 13 Todesfälle gemeldet. „Wir müssen davon ausgehen, dass die Fallzahlen wesentlich höher sind“, sagte Wieler. Doch aufgrund der limitierten Testkapazitäten und einem Meldeverzug von etwa drei bis vier Tagen, könne man die Zahlen nur schätzen.
Im Emsland öffnete das erste Testzentrum in Lingen-Biene vergangenen Freitag. Weitere Testzentren in Meppen und Papenburg folgen im Laufe dieser Woche. Derzeit gibt es 31 bestätigte Corona-Fälle im gesamten Landkreis, über 430 Menschen befinden sich in Quarantäne.
(Foto: Robert Koch-Institut/Symbolbild)
(17.03.20)