Geeste: Im Emsland und in der Grafschaft Bentheim liegen auf den Kriegsgräberstätten mehrere Tausend, zwischen 1941 und 1945 verstorbene, sowjetische Kriegsgefangene. Bislang waren ihre Namen und Schicksale zumeist nicht oder nur wenig bekannt. Ein Projekt des Archivs der Gemeinde Geeste möchte dies ändern.
Sowjetische Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs stellen die zweitgrößte Opfergruppe des Nationalsozialismus dar. Von geschätzten 5,7 Millionen gefangenen Rotarmisten verstarben rund drei Millionen Menschen in deutscher Kriegsgefangenschaft.
In den Kriegsgefangenenlagern des Emslandes und der Grafschaft Bentheim und den zugehörigen regionalen und überregionalen Arbeitskommandos kamen mehr als 20.000 sowjetische Kriegsgefangene zwischen 1941 und 1945 um. Angesichts dieser Zahlen ist es das Ziel des „Erfasser-Projektes“, zu möglichst vielen Kriegsgefangenen detaillierte Angaben zur Biografie, zur Gefangenschaft und zur letzten Ruhestätte zusammenzutragen. Vorrangige Quelle für diese Recherchen ist die Datenbank „OBD Memorial“, in der zahlreiche Dokumente digitalisiert vorliegen, darunter Personalkarten (zum Teil mit Fotos), Sterbefall-Anzeigen, Grablagenlisten, Verlustmeldungen und Krankenblätter von sowjetischen Kriegsgefangenen.
Wer Interesse daran hat, dieses Projekt zu unterstützen, melde sich gerne bei Gemeindearchivar Martin Koers per E-Mail an archiv@geeste.de. Es sind keine Vorkenntnisse notwendig!
(Foto: Archiv der Gemeinde Geeste)
(31.03.20)