Lienen & Münster: Am 8. Februar 2020 wurde die Feuerwehr Lienen zu einem Brand gerufen. Durch eine Explosion stürzten Teile eines Hauses ein. Ein Feuerwehrmann verlor dabei sein Leben. Aus einer Gemeinsamen Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Münster, der Polizei Steinfurt und der Polizei Münster, geht hervor dass die Ermittler am Dienstag, dem 05. Mai 2020, eine 17-jährige Bewohnerin des Hauses vorläufig festnahmen. Ein Richter folgte am Mittwoch dem 06. Mai 2020, dem Antrag der Staatsanwaltschaft und erließ Haftbefehl wegen des Verdachts des Mordes, in Tateinheit mit versuchtem Mord, dem Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion mit Todesfolge und Sachbeschädigung. Der Richter ordnete die sofortige Untersuchungshaft an. Während der monatelangen Ermittlungsarbeit der Beamten der Mordkommission fanden Experten des Landeskriminalamtes eine weibliche DNA-Spur an dem Ventil der Gasflasche. Ein Vergleich ergab, dass alle Teile dieser Spur zu der DNA der Beschuldigten passen. Zudem brachte die intensive Auswertung von Handydaten die Ermittler auf die Spur der Jugendlichen. „Das Motiv für die vorgeworfene Tat ist noch unklar“, erläutert Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt. „Die Hintergründe könnten in einer möglichen psychischen Labilität der Jugendlichen zu finden sein. Es besteht derzeit der dringende Verdacht, dass die Beschuldigte in einem Zustand psychischer Instabilität die Gasflasche geöffnet und eine Kerze angezündet hat.“ Sowohl sie, als auch ihre Familie waren zum Zeitpunkt der Explosion nicht zu Hause. „Die 17-Jährige bestreitet die Tatvorwürfe“, erklärt der Leiter der Mordkommission Kriminalhauptkommissar Thomas Götze. „Sie habe die Gasflasche noch nie gesehen und habe keine Erklärung dafür, wie ihre DNA an das Flaschenventil gekommen sei.“ Im Rahmen der Anhörung beim Haftrichter äußerte sich die Beschuldigte nicht zu den Vorwürfen. Die Ermittlungen dauern an.
(07.05.20)Nach Hausexplosion: Verdächtige des Mordes beschuldigt