Meppen/Haren: Vor 75 Jahren endete der Zweite Weltkrieg mit der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches. Deutschland war damit von der Herrschaft der Nationalsozialisten befreit, und für viele Millionen Menschen änderte sich das Leben grundlegend. Deutsche Städte und Dörfer wurden von den Alliierten besetzt, während die Verfolgten und Unterdrückten des NS-Regimes erlöst waren. Vor allem aber mussten neue Formen des Zusammenlebens zwischen Befreiern und Befreiten, zwischen Tätern und Opfern gefunden werden.
Unter dem Titel „Befreit! Und dann?“ hatte die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und das NDR Landesfunkhaus Niedersachsen einen Geschichtswettbewerb für Jugendliche ausgerufen, an dem sich auch mehrere Schülerinnen der Klasse 9a des Gymnasium Marianum Meppen beteiligt haben. In ihrem Projekt „Haren oder Maczków? Die Erinnerungen einer Stadt“ erforschten Julia Moga-Macovei, Gréta Molnár, Carina Meer und Gulbahar Khalil das Kriegsende in Haren. Dabei sind sie auf faszinierende historische Details gestoßen – darunter den Hintergrund des Schwester-Kunigunde-Platzes oder die Geschichte der polnischen Besatzung Harens – als Teile der Stadt in Maczków umbenannt wurden. Eine unverzichtbare Quelle für ihre Recherche war dabei eine Zeitzeugin, die anschaulich von ihren eigenen Erfahrungen in den Jahren um 1945 berichtete.
Das im Rahmen des Projekts entstandene Video wurde von der Wettbewerbsjury, der neben Redakteuren des NDR auch mehrere Historiker angehörten, für seine hohe Qualität und Kreativität gewürdigt. Weil aufgrund der Vielfalt der Wettbewerbsbeiträge auf die Vergabe eines ersten Preises verzichtet wurde, waren die vier Schülerinnen als Anerkennung ihrer hervorragenden Arbeit und ihres Einsatzes am 8. Mai 2020 zu einem feierlichen Empfang im NDR Landesfunkhaus Hannover eingeladen, worauf sie sich bereits sehr gefreut hatten. Nun hat die Corona-Pandemie die Reise nach Hannover leider verhindert. Das Video ist jedoch für alle Interessierten auf der Website des NDR zu sehen:
(12.05.20)