Mit Unverständnis hat der NST die Entscheidung der Landesregierung aufgenommen, der European Medical School (EMS) in Oldenburg einen 142-Millionen-Euro-Zuschuss für den Bau von Labor- und Lehrgebäuden zu versagen. „Wir sind in großer Sorge um den Hochschulstandort Niedersachsen“, sagte der Präsident des Niedersächsischen Städtetages; Oberbürgermeister Ulrich Mädge (Hansestadt Lüneburg): „Wenn Niedersachsen nicht national und international ins Hintertreffen geraten soll, benötigen wir eine schlüssige Hochschulstrategie für unser Land. Diese muss auch mit den entsprechenden Mitteln hinterlegt werden.“ Er wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es in Niedersachsen seit dem vergangenen Jahr keine Exzellenzuniversitäten mehr gebe.
„Vor diesem Hintergrund ist es unverständlich, wenn das Land sich aus der finanziellen Verantwortung für die EMS herauszieht“, erklärte der Vizepräsident des NST, Oberbürgermeister Frank Klingebiel (Stadt Salzgitter). Die EMS sei ein Musterbeispiel für grenzübergreifende Zusammenarbeit mit der Rijksuniversiteit Groningen und trage maßgeblich zur Hausarztversorgung im Nordwesten Niedersachsens bei. Das Land müsse die weitere Entwicklung der EMS fördern und dürfe diese nicht in Frage stellen.
„Die Universitätsstädte unterstützen ihre Universitäten. Sie stellen beispielsweise Flächen für die Hochschulen zur Verfügung und halten weitere Flächen für Erweiterungen bereit; medizinische Fakultäten werden durch Kooperationen mit kommunalen Krankenhäusern ganz konkret unterstützt.“, sagte Oberbürgermeister Mädge. Diese Leistungen der Universitätsstädte müssten vom Land gewürdigt werden. Land und Universitätsstädte müssten Hand in Hand arbeiten, um den Hochschulstandort Niedersachsen weiterzuentwickeln. Was in Lüneburg mit der Leuphana-Universität gelungen sei, müsse auch in Oldenburg mit der EMS funktionieren.
(Foto: Symbolbild)
(15.07.20)