Hannover: Unter dem Motto „Niedersachsen macht die Grippe platt.“ rufen die Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Niedersachsen gemeinsam mit der AOK Niedersachsen, der Kassenärztlichen Vereinigung, den Ersatzkassen und anderen Krankenkassen sowie dem Niedersächsischen Sozialministerium zur Impfung gegen Grippe auf.
Die Grippe und COVID-19 haben viele ähnliche Symptome. Deshalb ist Grippeschutz während der Corona-Pandemie doppelt wichtig – vor allem für alle, die zu einer Risikogruppe gehören. Der Aufruf lautet: „Schützen Sie sich und andere. Lassen Sie sich gegen Grippe impfen, jetzt!“
Ziel der Kampagne ist die Aufklärung der Bevölkerung mit Aktivierung zur Impfung. Im Herbst werden die COVID-19-Pandemie und die Influenza parallel auftreten. Durch die Erhöhung des Grippeschutz-Impfstatus in Niedersachsen kann die Symptomunsicherheit verringert werden. Gleichzeitig sollen Patienten und Arztpraxis präventiv entlastet werden von der Doppelbelastung durch zwei zeitgleiche Krankheitsbilder. Ausfallzeiten durch Krankheiten sollen minimiert und Arbeitsprozesse abgesichert werden.
Die Kampagne wird in ganz Niedersachsen für die Grippeimpfung werben. In den sechs größten Städten sind Plakate zu sehen, ergänzt durch Anzeigen in regionalen Tageszeitungen, Sichtbarkeit in Wartezimmern sowie Online- und Social-Media-Werbung. Das gesamte Media-Budget umfasst mehr als 200.000 Euro. Die Kosten tragen die Krankenkassen gemäß ihres Marktanteils als Teil ihres Auftrags zur Aufklärung.
Mehr Informationen und die Kampagnenmotive gibt es online unter: www.gegen-grippe-impfen.de
„Dass ein solch breites gesellschaftliches Bündnis aus Gewerkschaften, Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern, der Ärzteschaft, den Krankenkassen und der Landesregierung gemeinsam für den Grippeschutz wirbt, ist ein klares Signal: Niedersachsen hält zusammen“, sagt Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann. „Dieses Engagement zeigt auch: Die Grippeimpfung war noch nie so wichtig wie in diesem Jahr. Vor dem Hintergrund der Corona-Epidemie ist es unser gemeinsames Anliegen, dass sich so viele Menschen wie möglich gegen die Grippe impfen lassen, vor allem die Risikogruppen.“
„Die Unternehmen in Niedersachsen investieren viel in Hygienemaßnahmen und den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeiter. Der Schutz der Gesundheit und der Wirtschaft stehen nicht gegeneinander, sondern hängen voneinander ab. Es hilft uns wirtschaftlich, die Pandemie unter Kontrolle zu halten. Der Herbst wird zur Bewährungsprobe der Maßnahmen zur Eingrenzung der Pandemie. Gegen COVID-19 kann man sich leider noch nicht impfen lassen, gegen die Grippe schon. Nutzen Sie die Gelegenheit!“, sagt Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen e. V. (UVN).
„Beschäftigte brauchen in diesen von der Corona-Pandemie geprägten Zeit einen umfassenden Gesundheitsschutz, die freiwillige Grippeschutzimpfung ist ein wichtiger Teil davon. Deshalb appellieren wir Gewerkschaften an alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sich gründlich zu informieren. Vor allem diejenigen Beschäftigten in Berufen mit Kontakt zu vielen Menschen sollten sich in diesem Jahr für eine Impfung entscheiden. Das schützt sie selbst, aber auch ihre Kolleginnen und Kollegen“, sagt Lars Niggemeyer, Abteilungsleiter beim Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Niedersachsen.
„Die Impfung ist noch immer die wirksamste Präventionsmaßnahme, um eine Infektion mit dem Grippevirus zu vermeiden. Deshalb wollen wir rechtzeitig mit allen Akteuren darauf aufmerksam machen, sich gegen die Grippe impfen zu lassen. Unsere groß angelegte Kampagne wird Mitte Oktober starten und über Plakate, in Zeitungen und im Internet auf die Grippeschutzimpfung – gerade für Risikogruppen – hinweisen“, sagt Dr. Jürgen Peter, Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen.
„Wir empfehlen den Impfpraxen, Bürgerinnen und Bürger nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts zu impfen. Das Institut empfiehlt die Grippeimpfung generell ab einem Alter von 60 Jahren, Bewohnern von Alten- oder Pflegeheimen und Patienten mit chronischen Krankheiten. Eine Empfehlung gibt es auch für Schwangere ab dem vierten Schwangerschaftsmonat. Impfen lassen sollte sich zudem medizinisches Personal und Personal in Pflegeeinrichtungen“, sagt Dr. Jörg Berling, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN).
„Wir alle warten ungeduldig auf einen Impfstoff gegen das Coronavirus. Auf der ganzen Welt wird mit Hochdruck daran gearbeitet. Bei der Grippe steht ein solcher Impfschutz längst zur Verfügung. Er wird aber viel zu wenig genutzt – nur etwa 35 Prozent der über 60-Jährigen lassen sich impfen. Dabei tötet auch die Grippe viele Menschen vor ihrer Zeit – allein bei der Grippewelle 2017/2018 bundesweit 25.000. Deshalb rufen wir auf: Nutzen Sie die Möglichkeit, sich und andere zu schützen. Lassen Sie sich gegen die Grippe impfen!“, sagt Jörg Niemann, Leiter des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) in Niedersachsen.
(Symbolbild)
(PM)
(22.09.20)