Hannover: Feiern in den eigenen vier Wänden sollen in Niedersachsen zum Schutz vor dem Corona-Virus auf maximal 25 Gäste begrenzt werden. Dies kündigte Ministerpräsident Stephan Weil bereits am Donnerstag in Hannover an. Die Vorschrift solle landesweit unabhängig von der Entwicklung der Infektionszahlen im jeweiligen Landkreis gelten, sagte der SPD-Politiker. Eine Ausnahme seien Partys im Freien. Steigt die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche in einer Region auf mehr als 50, sollen sich nur noch zehn Menschen zu Hause treffen dürfen.
Bislang gelten für Treffen zu Hause in Niedersachsen keine Beschränkungen. Die vergangenen Wochen hätten aber gezeigt, dass private Feiern ohne Hygienekonzepte ein Risiko für neue Infektionsherde seien, erklärte Weil. Die allgemeine Obergrenze für Feiern in Restaurants soll dagegen von 50 auf 100 Menschen angehoben werden, da dort die Regeln besser eingehalten werden könnten. Zuvor angedachte Lockerungen, wie etwa die Wiedereröffnung von Diskotheken und Clubs, werden bis auf weiteres nicht umgesetzt. Die komplette neue Corona-Verordnung will die Landesregierung in der kommenden Woche vorstellen. Die bisherige läuft am 8. Oktober aus.
Bereits Anfang der Woche hatte Weil eine Neubewertung der Lage avisiert. So müsse ein Gast, der in einem Restaurant eine falsche Angabe zur Person gemacht habe, mit einem Mindestbußgeld von 50 Euro rechnen. Auch der Gaststättenbesitzer könne zur Rechenschaft gezogen werden. Wie hoch ein solches Bußgeld in Niedersachsen ausfallen könnte, darüber müsse noch beraten werden, sagte Weil. Natürlich sei es schwer, den Gastwirt in die Haftung zu nehmen. Es sei aber wichtig, deutlich zu machen, dass falsche Namen auf Gästelisten kein Kavaliersdelikt seien, erklärte Weil weiter.
(Symbolbild)
(03.10.20)