Haren: Bereits im Jahr 2018 hat die Stadtverwaltung einen Förderantrag zur Sanierung der Sanitäranlage im Schützenhaus Lindloh inkl. der Gestaltung des Umfeldes beim Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems (ArL) in Meppen gestellt. Dieser Antrag, der Teil des Dorfentwicklungsverfahren der gesamten Dorfregion „Kirchspiel Rütenbrock“ ist, wurde positiv beschieden und nun umgesetzt. Die gesamten Kosten für die Maßnahmen belaufen sich auf circa 226.000 EUR. Davon bezuschusst das ArL aus Mitteln zur Förderung der integrierten Ländlichen Entwicklung (ZILE) die Maßnahme mit rund 100.000 EUR. Seit Ende Oktober 2020 hat das Baugeschäft A. Nünemann aus Haren (Ems) die Bauarbeiten an den Sanitäranlagen abgeschlossen. Der Garten- und Landschaftsbauer Hermann Hackmann aus Wippingen führte die Arbeiten am Schützenhallenumfeld parallel aus. Geplant wurde die gesamte Maßnahme vom Ingenieurbüro regionalplanung & uvp planungsbüro peter stelzer aus Freren, der auch die gesamte Dorfentwicklung als Planer begleitet.
Das Vorhaben beinhaltet die Errichtung einer behindertengerechten und barrierefreien WC-Anlage, die über eine Schließanlage von außen öffentlich zugänglich sein wird. „Dieses Schließsystem ist ebenfalls beim Jugendheim in Fehndorf und in ähnlicher Form beim Friedhof am Ostereschweg im Einsatz. Wir haben damit positive Erfahrungen gemacht. Somit können wir Öffnungszeiten festlegen, wann die Sanitäranlagen öffentlich zugänglich sein sollen“, beschreibt Stadtbaurat Henrik Brinker.
Des Weiteren wird der benachbarte Schützenplatz neu gepflastert. Es werden neue Parkplätze und Fahrradabstellmöglichkeiten geschaffen. Das vorhandene Buswartehäuschen wird ersetzt durch einen Pavillon, der zum Verweilen einlädt und eine optimale Rastmöglichkeit bietet. „Innerhalb der Grenzregion sind viele Radfahrer unterwegs, die eine komfortable Rastmöglichkeit gerne nutzen“, bestätigt Markus Honnigfort, Bürgermeister der Stadt Haren (Ems) das Projekt.
Ortsvorsteher Norbert Schuhmacher sieht das Projekt ebenfalls positiv für die Dorfgemeinschaft: „Mit der neuen Anlage des Umfeldes der Schützenhalle haben wir wieder einen schönen zentralen Platz innerhalb von Lindloh und Schwartenberge.“ Schuhmacher hofft nun, dass im kommenden Jahr auch wieder ein Schützenfest gefeiert werden könne. Dafür hat der Schützenverein Lindloh in Eigenleistungen die weitere Aufwertung des Schützenplatzes in Angriff genommen.
Bei der Dorfentwicklungsplanung handelt es sich um einen sehr komplexen kommunalen Planungsprozess, an dem die Dorfbewohner, ein Planungsbüro, Vertreter der Stadtverwaltung und weitere öffentliche Aufgabenträger beteiligt sind. Zur Dorfregion „Kirchspiel Rütenbrock“ gehören die Ortschaften Rütenbrock und Lindloh/Schwartenberg sowie Rütenmoor. Die erste Bürgerversammlung fand am 7. Juli 2015 statt. Dort wurden die Einwohner über den Ablauf, die Ziele sowie die allgemeinen Möglichkeiten eines Dorfentwicklungsplanes informiert. Zudem wurde ein Arbeitskreis gewählt, der sich zukünftig mit den Fragestellungen rund um das Dorfentwicklungsverfahren beschäftigen sollte. Es folgten zahlreiche Sitzungen des Arbeitskreises, in denen Ideen und Vorschläge diskutiert wurden, bevor die Grundzüge des Dorfentwicklungsplanes am 30. Mai 2017 im Ausschuss für Bauen und Planung vorgestellt wurden. Eine zweite Bürgerversammlung fand dann am 19. Juni 2017 statt. Auch dort hatten Einwohner weitere Ideen, die dann teilweise in den Plan zur Dorfentwicklung eingeflossen sind. Am 12. September erfolgte der Beschluss des Stadtrates der Stadt Haren (Ems) für den Dorfentwicklungsplan. Im Frühjahr 2018 erkannte das Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems, ArL, in Meppen den Dorfentwicklungsplan für die Dorfregion „Kirchspiel Rütenbrock“ und einige der dort enthaltenen Maßnahmen als förderfähig, aus dem ZILE-Programm für integrierte ländliche Entwicklung, an.
(Bild: Stadt Haren (Ems))
(PM)
(16.11.20)