Die Gedenkstätte Esterwegen wird seit Beginn des Jahres von den Historikern Dr. Sebastian Weitkamp und Martin Koers M.A. geleitet. Als Nachfolger von Dr. Andrea Kaltofen, die zum Jahresende 2020 in den Ruhestand ging, übernehmen sie die Geschäftsführung der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen. Das teilt die Stiftung Gedenkstätte Esterwegen als Trägerin der Gedenkstätte nun mit. „Mit Martin Koers und Sebastian Weitkamp haben wir ein hervorragendes Leitungsduo. Ich begrüße es, dass die Nachfolgeregelung zügig erfolgt ist, und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit den beiden langjährigen Mitarbeitern der Gedenkstätte “, betont Landrat Marc-André Burgdorf, zugleich Vorsitzender des Stiftungsvorstandes. Weitkamp, Jahrgang 1973, studierte an den Universitäten Osnabrück und Münster Germanistik und Geschichte. Er promovierte als Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung mit einer Studie zum Auswärtigen Amt und der Judenvernichtung in Europa 1943-1945. Seit der Aufbauphase der Gedenkstätte Esterwegen 2009 ist er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig, zudem seit 2007 Lehrbeauftragter an der Universität Osnabrück. Zu seinen inhaltlichen Arbeitsschwerpunkten gehören unter anderem die Phase der „frühen“ Konzentrationslager 1933 bis 1936, die Strafgefangenenlager, die „Nacht und Nebel“-Gefangenen sowie die Wachmannschaften der Lager.
Koers, ebenfalls Jahrgang 1973, studierte Neuere/Neueste Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum und ist seit 2004 als Historiker und Archivar in der Region Emsland/Bentheim aktiv, unter anderem für die Gemeinde Geeste, die Emsländische Landschaft und die Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim. Seit vielen Jahren ist er zudem Mitglied des Vereins „Aktionskomitee für ein Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Emslandlager“. Zu seinen inhaltlichen Arbeitsschwerpunkten gehören unter anderem die Themenbereiche Kriegsgefangene, die KZ- Außenlager Versen/Dalum sowie die Erinnerungskultur nach 1945. Derzeit promoviert er an der Ruhr-Universität Bochum bei Prof. Faulenbach zum Schicksal insbesondere der sowjetischen Kriegsgefangenen in den Emslandlagern. Das neue Leitungsteam arbeitet bereits seit mehr als vier Jahren zusammen und führte zuletzt in Kooperation mit der Universität Osnabrück eine Feldwoche mit Studierenden im Rahmen des vom Bund geförderten Projektes „Boden|Spuren. Gewaltorte als Konfliktlandschaften in der Geschichtskultur“ auf dem Gelände des ehemaligen Lagers II Aschendorfermoor und dem angrenzenden „Heroldfriedhof“ durch. Angesichts der Corona-Situation ist das Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm für 2021 noch nicht durchgehend festgelegt; allerdings stehen die Eröffnung der Ausstellung „Paul Gangolf (1879 – 1936). Vergessener Künstler der Moderne // Ermordeter Häftling des KL Esterwegen“ im April sowie die Fortführung des Projekts „Boden|Spuren“ auf der Kriegsgräberstätte Dalum im Sommer oder Herbst 2021 auf der festen Agenda von Weitkamp und Koers.
(Bild: Anja Rohde)
(PM)
(10.02.21)