Landkreis Emsland: Die Coronapandemie bedeutet für die Schulen Unterricht unter besonderen Bedingungen. Präsenzunterricht findet nur eingeschränkt statt. Eine gute digitale Ausstattung von Schülerinnen und Schülern ist für den Unterricht zuhause daher immens wichtig. Bund und Land hatten im Rahmen des DigitalPakts Schule ein „Sofortausstattungsprogramm“ ins Leben gerufen, das bei der Anschaffung von mobilen Endgeräten für bedürftige Schülerinnen und Schüler unterstützt.
Schülerinnen und Schüler ohne eigenes einsatzfähiges mobiles Endgerät können jetzt Leihgeräte von ihren Schulen erhalten. Insgesamt 1.440 zusätzliche mobile Endgeräte schaffte der Landkreis Emsland mit den Fördermitteln für seine 22 kreiseigenen Schulen an. „Damit können bei Bedarf soziale Ungleichgewichte gemildert und Unterrichtsziele erreicht werden“, betont Landrat Marc-André Burgdorf. Dem Landkreis Emsland als Schulträger standen für dieses Förderprojekt zunächst 711.906 Euro zur Verfügung, die sich um weitere 41.835 Euro erhöhten, da nicht alle Schulträger die Fördermittel abriefen. Der Landkreis Emsland hatte sich nach Abschluss der Antragsfrist erfolgreich um die verbleibenden Mittel beworben.
Im Gymnasium Georgianum Lingen beispielsweise sind die Geräte bereits angekommen: Genau 68 mobile Endgeräte machen das Homeschooling möglich. „Die Schülerinnen und Schüler profitieren stark davon“, sagt Schulleiter Manfred Heuer, und freut sich, dass mit der digitalen Unterstützung Bildungsgerechtigkeit erreicht wird und mögliche Lernerfolge nicht an mangelnder digitaler Ausstattung scheitern. „Unser Ziel ist es, keine Kinder zurückzulassen.“
Die Anschaffung und Verteilung der digitalen Endgeräte geschah nach einer Bedarfsabfrage durch den Landkreis Emsland an den kreiseigenen Schulen sowie wegen der hohen Kosten nach einem europaweiten Ausschreibungsverfahren. Im Einzelnen wurden 737 iPads mit passenden Schutzhüllen (135 Tastaturen, 481 Eingabestifte), 261 Laptops und 442 Microsoft Surface Tablets mit Eingabestift und Tastatur sowie 79 Aufbewahrungskoffer und Lizenzen für Software und Verwaltung der Geräte besorgt. Sämtliche Geräte wurden von Mitte Dezember 2020 bis Mitte Februar 2021 direkt an die Schulen ausgeliefert und anschließend von der Schul-IT eingerichtet.
Die Schulen entscheiden in eigener Verantwortung vor Ort, wer die mobilen Endgeräte entleihen kann. Priorität haben Schülerinnen und Schüler, die zuhause über keine ausreichend gebrauchstauglichen Geräte verfügen und vom Entgelt zur Lernmittelausleihe befreit sind. Die Endgeräte sind schulgebunden und werden von den Schülerinnen und Schülern nach Ablauf der Leihdauer zurückgegeben.
Die Bundesregierung und die Länder hatten am 30. April 2020 beschlossen, 500 Mio. Euro für die Anschaffung digitaler Endgeräte für benachteiligte Schülerinnen und Schüler bereitzustellen. Niedersachsen erhielt einen Betrag von 47 Mio. Euro, hinzu kamen 4,7 Mio. Euro Eigenanteil (10 %) vom Land.
(Bild v.l.: Schulsozialarbeiterin Theresia Grave, Schulleiter Manfred Heuer und Landrat Marc-André Burgdorf)
(PM)
(24.02.21)