Landkreis Emsland: Der wohl meist diskutierte Coronaschutz-Impfstoff ist der des Herstellers AstraZeneca. Zuerst gab es wegen fehlender Daten keine verlässlichen Informationen über die Schutzwirkung des Vakzins bei über 65-Jährigen. Mittlerweile zeigen neue Daten jedoch auf, dass sogar über 80-Jährige damit geschützt werden können. Bei der letzten Bund-Länder-Konferenz, am 03. März, wurde daraufhin entschieden, dass auch über 65-Jährige den Impfstoff erhalten sollen. Nun wurden Fälle seltener Hirnvenen-Thrombosen bekannt. Ein Impfstopp wurde eingeleitet. Die Europäische Arzneimittel-Agentur, kurz EMA, analysierte diese Fälle und entscheid gestern: Der Wirkstoff hat weiterhin Bestand, er kann wieder verimpft werden.
Auf Anfrage versicherte uns eine Sprecherin des Landkreises Emsland: „Mit der Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA […] soll der Impfstoff ab sofort wieder eingesetzt werden.“ Somit würden bereits am Samstag, 20. März, die Impfungen mit dem AstraZeneca-Vakzin in den Impfzentren Lingen und Papenburg wieder aufgenommen. „Derzeit sind wir dabei, die Termine, die für diese Woche bereits abgesagt waren, wieder zu vereinbaren“, so die Sprecherin weiter. Aufgrund des Impfstopps seien in dieser Woche rund 3.300 Termine abgesagt worden. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Personen aus den priorisierten Berufsgruppen und damit um Personal an Krankenhäusern, Behinderteneinrichtungen und Arzt- sowie Zahnarztpraxen. Rund 4.000 Impfdosen des Vakzins stehen derzeit im Landkreis Emsland zur Verfügung.
Dem Kreis wurden insgesamt 12.000 Impfdosen von AstraZeneca geliefert. Davon sei der Großteil, mehr als 8.000 Impfdosen, bereits verimpft worden. Bei den Geimpften „kam es häufiger als bei den Impfstoffen von BioNTech und Moderna zu Impfreaktionen wie Schüttelfrost, Gliederschmerzen und Fieber, die restlichen Reaktionen wie Rötungen und Schwellungen um die Einstichstelle, Kopfschmerzen, Mattigkeit, Unwohlsein waren bei den Impfstoffen ähnlich ausgeprägt“, so die Kreissprecherin. Solche Reaktionen könnten je nach Stärke des Auftretens zwar unangenehm sein, seien aber normal und würden zumeist nach zwei bis drei Tagen abklingen. „Thrombosegeschehen sind unseres Wissens bisher nicht aufgetreten“, versicherte der Landkreis.
(Symbolbild)
(19.03.21)