Lingen: „Es ist immer wieder schön zu sehen, wie wir mit Kleinigkeiten ganz viel Freude bringen können“, beschreibt Theaterpädagogikstudentin Nina Hecker ihre Besuche im Bonifatius Hospital Lingen. Die 22-jährige Studentin engagiert sich seit zwei Jahren ehrenamtlich in der Theaterklinik, einem Kooperationsprojekt des Instituts für Theaterpädagogik der Hochschule Osnabrück und des Bonifatius Hospitals Lingen. Gemeinsam mit anderen Studierenden des Campus Lingen besucht sie regelmäßig die Kinderstation und die geriatrische Tagesklinik des Krankenhauses, um die Kreativität und Fantasie der Patientinnen und Patienten mit theaterpädagogischen Methoden anzuregen. Dass die Ansätze der Theaterpädagogik den Krankenhausalltag sowie das Kranksein in den Hintergrund rücken und sich seit Jahren als „Heilungshelfer“ bewähren, ist nun auch als Paradebeispiel in das kürzlich bundesweit erschienene Deutsch-Lehrwerk für die Pflegeausbildung „Kommunizieren und Interagieren in der Pflege“ eingegangen.
Theaterklinik feiert zehnjähriges Bestehen
Bereits seit 2010 besuchen Theaterpädagogikstudierende der Hochschule Osnabrück unter dem Motto „Kinderlachen hilft Heilen“ regelmäßig die Kinderstation des Bonifatius Hospitals. Drei Jahre später wurde die Theaterklinik um das Projekt „Lachfalten helfen Heilen“ in der geriatrischen Tagesklinik des Krankenhauses erweitert. Im Jahr 2015 wurde die Theaterklinik mit dem Niedersachsenpreis für Bürgerengagement ausgezeichnet.
Fachübergreifende Zusammenarbeit
In der Theaterklinik engagieren sich jedoch nicht nur angehende Theaterpädagoginnen und Theaterpädagogen. Auch einige Studierende des dualen Bachelorstudiengangs Pflege der Hochschule Osnabrück sind in dem Projekt aktiv. Einer von ihnen ist Tom Langlets. Er sieht in den theaterpädagogischen Ansätzen eine große Bereicherung für seinen Berufsalltag im Krankenhaus. „Im Rahmen meines dualen Studiums arbeite ich häufig auf der Kinderstation“, erklärt der Pflegestudent. Besonders für Kinder sei es meist eine belastende Situation, wenn sie aus ihrem gewohnten Umfeld heraus ins Krankenhaus kommen. „Ich habe gesehen, wie hilfreich es für die Heilung sein kann, die Kinder zum Lachen zu bringen, ihre Fantasie anzuregen und sie zum Mitmachen zu animieren.“ Dem Studenten mache es Spaß in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen, das Theaterspielen habe ihn schon immer sehr interessiert.
Auch Lisa Striezel, Theaterpädagogikstudentin im vierten Semester, weiß den fachübergreifenden Austausch zu schätzen. „Von dieser Zusammenarbeit profitieren auf jeden Fall beide Seiten. Wir können viel voneinander lernen, vor allem im Umgang mit den Patientinnen und Patienten“, so die Studentin.
(Bild: Hochschule Osnabrück)
(PM)
(09.04.21)