Meppen: Die Tage werden länger und endlich steigen die Temperaturen. „Jetzt ist die Zeit, wo die Fledermäuse aktiv werden, aus dem Winterschlaf erwachen und von den Winterquartieren in ihre Sommerquartiere umziehen. Dort bekommen dann die Weibchen in sogenannten Wochenstuben zusammen ihre Babys,“ erklärt Karin Schaad, Fledermaus-Expertin vom NABU Emsland Mitte, die auch hilfsbedürftige Fledermäuse pflegt. Allerdings sind die Tiere nach dem langen Winterschlaf ausgezehrt. Finden sie nicht schnell ausreichend Nahrung, sind sie so entkräftet, dass sie nicht mehr weiterfliegen können und auf dem Boden liegen oder frei an einer Wand oder einem Baum hängen.
„Wird eine Fledermaus tagsüber an einer offen zugänglichen Stelle gefunden, kann man davon ausgehen, dass sie Hilfe benötigt“, so Schaad. Dafür versieht man eine kleine Pappschachtel mit Luftlöchern, zerknülltem Küchenpapier zum Verstecken und einem Schraubdeckel mit Wasser. Dann setzt man die Fledermaus mit Hilfe von Handschuhen oder einem Handtuch vorsichtig hinein und verschließt die Schachtel ausbruchsicher mit Klebeband. Anschließend nimmt man schnellstmöglich Kontakt mit der NABU-Fledermausstation für Emsland und Grafschaft über den Fledermausnotruf 0151-15902708 oder 05931-17519 (Karin Schaad) auf und lagert die Fledermaus bis zur Übergabe an kühler Stelle. Keinesfalls sollte versucht werden, eine Fledermaus durch Hochwerfen zum Abfliegen zu bringen. Fledermäuse können darauf nicht schnell genug reagieren und verletzen sich dann beim Aufprall am Boden.
(Symbolbild)
(19.04.21)