Dass es Freiwilligendienste in der Pflege gibt, ist weithin bekannt, ebenfalls finden die oft gerade volljährig gewordenen jungen Erwachsenen auch Unterschlupf in anderen sozialen oder kulturellen Einrichtungen. Dass man sein freiwilliges soziales Jahr aber auch bei Sportbünden oder Sportvereinen absolvieren kann, erfreut sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit.
Dieses wohl deshalb, weil viele Freiwillige bereits vorher unmittelbaren Kontakt mit Sportarten gehabt hatten, oder aber auch, weil sie bereits in jungen Jahren in ihren Vereinen ehrenamtlich aktiv waren.
Dabei ist so ein freiwilliges Jahr vom Gesetzgeber eigentlich ganz gut durchgeplant. Fortbildungsmaßnahmen gehören hier zur Pflicht. Dass diese Pflicht aber für viele Freiwillige auch zur Kür werden kann, zeigte jetzt ein Angebot der Sportschule Emslands in Sögel in Zusammenarbeit mit dem niedersächsischen Fußballverband. Rund zwei Dutzend junge Freiwillige aus ganz Niedersachsen haben die Möglichkeit genutzt, in 120 Lerneinheiten die DFB-Trainer-Lizenz in der Ausbildungsstufe C zu erhalten. Im Rahmen der Lizensierungsvorgaben mussten die FSJ´ler fest vorgegebene Einheiten in Theorie und Praxis erlernen und selber auch in Gruppen- und Einzelarbeit Präsentationen und Vorträge ausarbeiten. Dabei wurde die ganze Bandbreite des Themas von Vereinsorganisation über rechtliche Grundlagen bis hin zu Schutz vor sexualisierter Gewalt abgehandelt, bevor sie die neuesten Trainingspläne und Koordinationsübungen im Fußball sowie ihr Wissen auch in der Sportpraxis erweitern konnten.
Wie deren NFV-Ausbildungs- und Qualifizierungskoordinatorin Kerstin Kossen betonte, sei jeder einzelne Baustein wichtig, um später einmal umfassend im Trainingsbetrieb jüngere und auch ältere Fußballerinnen und Fußballer in ihren Fähigkeiten ausbilden zu können. Und noch aus einem anderen Grund freuen sich deren Heimatvereine auf gut ausgebildete Fußballtrainer. Denn in der Kooperation mit dem Kreis- und Landessportbund erhalten die Sportvereine für ihre lizensierten Fußballtrainer einen finanziellen Obolus.
KSB-Präsident Michael Koop sieht in der Kombination FSJ und Trainerlizenz auch eine Möglichkeit, die Qualität in der Sportlehre vor Ort noch weiter zu steigern. „Wer viel weiß, der kann auch viel weitergeben“, merkte Koop an.
Für Kerstin Kossen ist diese zusätzliche Entschädigung durch die FSJ´ler allerdings nur ein angenehmer Nebeneffekt, weiß sie doch, dass die jungen Menschen mit Spaß bei der Sache sind und die familiäre Atmosphäre der Trainerausbildung in Sögel durchaus zu schätzen wissen. „Am Ende des Lehrgangs ist dieser FSJ-Jahrgang eine eingeschworene Gemeinschaft“, weiß Kossen. „Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden noch Jahre später privaten Kontakt zueinander pflegen.“
Für den NFV-Kreis Emsland ist das jedenfalls ein guter Grund, die Ausbildung zum DFB-Trainer C auch zukünftig anzubieten. Und wer weiß, vielleicht landet der eine oder andere ja tatsächlich einmal im Trainerstab der Nationalmannschaft. Zu wünschen wäre es.
(Bild: KreisSportBund Emsland e.V.)
(PM)
(09.09.21)