Meppen: Rund 80 angehende Erzieher*innen der Marienhausschule haben sich im Rahmen einer Fachtagung mit dem Thema „Häusliche Gewalt betrifft auch immer Kinder“ beschäftigt. Auf dem Programm standen insbesondere Vorträge und Gesprächsforen. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Marienhausschule in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis „Häusliche Gewalt“ des Kommunalen Präventionsrates der Stadt Meppen. „Seit 2010 informiert der Arbeitskreis unsere angehenden Erzieher*innen über das brisante Thema häuslicher Gewalt im Rahmen einer Fachtagung. Mit Fachleuten zu diskutieren und ein Netzwerk aufzubauen, ist gelebte Prävention von Gewalt“, betonte Dr. Andreas Belle, stellvertretender Schulleiter der Marienhausschule. Auch Elisabeth Mecklenburg, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Meppen, hob die Wichtigkeit des Arbeitskreises hervor: „Seit der Gründung im Jahr 2003 hat der Arbeitskreis bereits viel bewirkt. Die Fachtagung hat sich über die vergangenen Jahre fest in den Ausbildungsplan der Erzieher*innen etabliert“. Ziel der Tagung sei es zum einen, die jungen Menschen für das Thema häuslicher Gewalt zu sensibilisieren, zum anderen aber auch, Kontakte zu Hilfseinrichtungen zu knüpfen. Zur Einführung in die Fachtagung zeigten die Veranstalter*innen zunächst die beiden Filme „Häusliche Gewalt: Wenn die Liebe zum Alptraum wird“ und „Häusliche Gewalt – Ein Thema für die Schule“. Im Anschluss daran stellten sich die Mitglieder des Arbeitskreises vor. Das Angebot der Mitglieder reicht von Beratungsangeboten für Eltern über Hilfen speziell für Kinder und Jugendliche, bis hin zu Angeboten für Menschen mit Behinderung sowie Unterstützungsangeboten für Frauen während der Schwangerschaft. Aber auch die Vermittlung der Betroffenen an weitere Hilfseinrichtungen zählt zu den Aufgaben des Arbeitskreises. An die Vorstellung des Arbeitskreises schloss sich ein Fachvortrag zum Thema „Wenn reden nicht mehr hilft, schlage ich zu… – Wie entsteht häusliche Gewalt?“ von Dipl. Sozialarbeiter Jürgen Krabbe an. In seinem Vortrag stellte Herr Krabbe insbesondere den Gewaltkreislauf nach Lempert vor. Er zeigte Situationen und Probleme auf, in denen er sich in seiner langjährigen Tätigkeit als Kinder- und Jugendpsychotherapeut einst selbst befand und in die die angehenden Erzieher*innen in ihrem künftigen Berufsleben ebenfalls geraten könnten. In den Räumlichkeiten des Marianums durchliefen die Besucher*innen der Fachtagung im Anschluss verschiedene Fachforen. Dort wurden sie in Kleingruppen durch die Mitglieder des Arbeitskreises über die Arbeitsweisen in den Einrichtungen informiert. Daran schloss sich eine filmische Vorstellung von unterschiedlichen Aspekten bei häuslicher Gewalt an, bei der die Schüler*innen und der Arbeitskreis gemeinsam eine exemplarische Fallbearbeitung durchführten.
(PM)
(Bild: Stadt Meppen – Arbeitskreis)
(15.11.21)