Osnabrück: Im Gerichtsprozess um den mutmaßlichen Millionenbetrug mit fingierten Windparkbeteiligungen sagte die Schwester des Hauptangeklagten, Hendrik Holt, am Dienstag aus. Saskia Holt gab zu, Unterschriften für Vertragspapiere gefälscht zu haben. Ihr sei versichert worden, dass ihre Unterschrift später ersetzt werden würde. Dies geschah jedoch nicht. Der Betrug sei ihr hingegen bewusst gewesen. Auch der Rest der Familie betrog bewusst, so die Aussage vor Gericht.
Weiter sagte die 27-jährige gebürtige Emsländerin aus, sie habe in einem emotionalen und finanziellen Abhängigkeitsverhältnis in der Familienvilla in Bakum, im Landkreis Vechta, gelebt. Von dem Hauptangeklagten Hendrik Holt habe sie ca. 2.500 Euro pro Monat erhalten – in Bar. Im Familienleben der Holts sei es schon relativ früh, zu Unstimmigkeiten gekommen, so Saskia Holt im Gerichtssaal.
Zum Mitangeklagten Heinz L., seines Zeichens Finanzdirektor des Unternehmens, habe Saskia ein väterlich, freundliches Verhältnis gehabt. Der nächste Gerichtstermin findet morgen statt. Mit Saskia haben nun alle Mitglieder der Familie Holt vor dem Landgericht eine Aussage getätigt. Lediglich Heinz L. habe sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert.
(24.11.21)