Landkreis Emsland: Gestern sind die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine mit dem Bus im Emsland angekommen. Zwölf Personen, darunter eine Familie mit neun Kindern und ein Mann, entstiegen dem Bus. In den kommenden Tagen werden weitere Personen aus den ukrainischen Kriegsgebieten im Landkreis Emsland erwartet, die von einer der Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes Niedersachsen per Bus in andere Unterkünfte gebracht werden. Als erste Anlaufstelle für die Flüchtlinge im Emsland werden die Bildungsstätten Marstall Clemenswerth in Sögel, Jugendkloster Ahmsen, Kolpingbildungshaus Salzbergen und Ludwig- Windthorst-Haus in Lingen im Landkreis Emsland angefahren. Dort können die Flüchtlinge ankommen, sich orientieren, erst einmal ausruhen, um dann nach maximal zwei Tagen von dort in einem geordneten Verfahren auf die Kommunen verteilt zu werden. Der normale Bildungsbetrieb in den Einrichtungen bleibt davon unberührt und läuft weiter. „Wir haben eine 24/7-Rufbereitschaft eingerichtet, sodass wir als Landkreis immer informiert werden können, wann Flüchtlinge eintreffen werden“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf. Der Landkreis Emsland wird durch das Land über die Abfahrt von Bussen von den Standorten der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen telefonisch in Kenntnis gesetzt. Diese steuern dann im Wechsel die vom Landkreis Emsland jeweils bekannt gegebenen Adressen der Bildungsstätten an.
Auch für unbegleitete minderjährigen Flüchtlinge ist gesorgt: Der Aufruf des Landkreises Emsland, unbegleitete Kinder und Jugendliche in einem familiären Umfeld aufzunehmen, hat mit rund 350 Angeboten eine gute Resonanz erhalten. Hier findet zum Schutz der Kinder und Jugendlichen eine eingehende Prüfung der Rückmeldungen statt. Es stehen darüber hinaus ebenfalls kurzfristig Plätze für die minderjährigen Flüchtlinge in Einrichtungen der Jugendhilfe zur Verfügung. Neben den offiziellen Zuweisungen durch das Land kommen aktuell weit mehr Geflüchtete über Helfer und durch privates Engagement ins Emsland. Da aktuell ukrainische Staatsangehörige visumsfrei einreisen dürfen, werden sie erst dann erfasst, wenn sie sich bei den Kommunen melden. Insofern fehlen belastbare Zahlen über Geflüchtete, so der Landrat. Er appelliert daher auch an alle Ankömmlinge, so schnell wie möglich die Einwohnermeldeämter der jeweiligen Kommunen aufzusuchen, um sich dort anzumelden. Für alle weiteren Schritte im Aufnahmeverfahren sei die Meldung beim Einwohnermeldeamt unbedingt erforderlich, betont Burgdorf.
(PM)
(15.03.22)