Meppen: Im Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht laden die Ökumenische Pfarrkonferenz Meppen und die Stadt Meppen am Mittwoch, 9. November, um 19.00 Uhr, an den Gedenkstein für die jüdischen Familien am Nagelshof ein.
Es war die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, als deutschlandweit die Synagogen in Brand gesteckt und jüdische Geschäfte zerstört und geplündert wurden. Auch die jüdische Gemeinde in Meppen blieb davon nicht verschont. Die Synagoge, in der von etwa 1847 bis zur Pogromnacht 1938 gebetet und Gottesdienst gefeiert wurde, ging in Flammen auf; jüdische Mitbürger*innen wurden auf die Straße getrieben, inhaftiert, gefoltert. Die Gräueltaten dieser Nacht und das Leid der Opfer – auch nach 84 Jahren – nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, ist den Veranstalterinnen und Veranstaltern ein besonderes Anliegen.
„Das wohl dunkelste Kapitel in der deutschen Geschichte ist Geschichte. Und unserer Verantwortung obliegt es, dass sich diese Geschichte nicht wiederholt. Dazu müssen wir uns erinnern und uns vor Augen führen, welches Leid der Generation unserer Eltern und Großeltern widerfahren ist. Es ist unfassbar und beschämend, dass fremdenfeindliche Übergriffe und Rechtsextremismus auch heute noch gegenwärtig sind. Am 9. November gedenken wir der Opfer der Reichspogromnacht und setzen ein Zeichen für eine offene und humane Gesellschaft“, betonte Bürgermeister Helmut Knurbein.
Die Veranstaltung findet am Gedenkstein für die jüdischen Familien am Nagelshof statt. Musikalisch wird das Gedenken von Schülerinnen und Schülern der Johannesschule begleitet. Nach einer Begrüßung durch Bürgermeister Helmut Knurbein und Pastor Achim Heldt von der Ökumenischen Pfarrkonferenz, tragen Mitglieder des Initiativkreises „Stolpersteine“ die Grundrechte der Bundesrepublik Deutschland vor. Zudem berichten sie über Leidenserfahrungen, die Menschen in unterschiedlichen Ländern erlebt haben. Die Veranstaltung endet mit einem Segen durch Pastor Heldt.
Die Teilnehmenden werden gebeten, Leuchtmittel mitzubringen.
Die Veranstalterinnen und Veranstalter hoffen auf zahlreiche Teilnehmende, um ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen und für die Zukunft zu setzen.
(Foto: Stadt Meppen)
(PM)
(04.11.22)