Rhede / Papenburg / Sögel: Das 35. Musikfest Bremen unter der künstlerischen Leitung von Prof. Thomas Albert findet vom 17. August bis zum 7. September statt. Außerhalb der Hansestadt setzt das Festival seine seit 2019 bestehende Zusammenarbeit mit dem Landkreis Emsland für vier Gastspiele fort. Erste Station ist am Mittwoch, 21. August, in Sögel. Es folgen Veranstaltungen in Rhede und Papenburg. Das musikalische Spektrum reicht von Bachs Goldberg-Variationen über Barockmusik aus Rom und einem Weltmusik-Mix aus traditioneller armenischer Musik und modernen westlichen Einflüssen bis zu einem Konzert des Organisten der Pariser Kathedrale Notre-Dame.
„Der Landkreis Emsland stellt gerne auch in diesem Jahr seine Veranstaltungsorte für das Musikfest Bremen zur Verfügung, das erneut musikalische Darbietungen auf höchstem Niveau ins Emsland bringt. Die Gastspiele zählen zweifellos zu den kulturellen Highlights in unserer Region und bieten den Besucherinnen und Besuchern vor der eigenen Haustür klassische und moderne Meisterwerke der Musik dargebracht von den großen Talenten unserer Zeit“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf.
Musikfest-Intendant Prof. Thomas Albert schließt sich dem an: „Neben dem Landkreis Emsland sind im Schulterschluss mit der Förderung durch die Staatsministerin für Kultur und Medien sowie der Stadt Papenburg, der Emsländischen Sparkassenstiftung und NORDMETALL erneut vier Gastspiele möglich. Die für den Landkreis ausgewählten Konzerten warten mit hochkarätig besetzten Programmen auf und versprechen großartige musikalische Erlebnisse in Sögel, Rhede und Papenburg“.
Den Auftakt im Emsland am 21. August gestaltet der französische Künstler Jean Rondeau im Jagdschloss in Sögel. Er interpretiert Johann Sebastian Bachs „Goldberg-Variationen“ auf dem Instrument, für dessen fragilen und doch energischen Klang der Komponist das Werk konzipiert hat: das Cembalo. Seit Jean Rondeau 2022 seine von der internationalen Presse gefeierte Einspielung der Variationen vorgestellt hat, ist er damit bereits in der Londoner Wigmore Hall, der Pariser Philharmonie, der Hamburger Elbphilharmonie oder der New Yorker Carnegie Hall aufgetreten. Nun wird er im intimen Ambiente von Schloss Clemenswerth seinen Blick auf diesen vielseitigen Variationszyklus präsentieren, den er selbst – passend zum Aufführungsort – als „eine Ode an die Stille“ versteht.
Beim Gastspiel am Donnerstag, 22. August, in der Alten Rheder Kirche präsentieren das Ensemble Concerto Romano und Alessandro Quarta die Musikwelt der römischen Renaissance und des Hochbarocks. In ihrem Programm widmen sie sich dem Oratorium, das in der Ewigen Stadt entstand, als der Vatikan ein Aufführungsverbot für Opern verhängt hatte. Diese Oratorien entpuppten sich mit ihrer dramatischen und klangsinnlichen Musiksprache letztlich als „kleine“ Opern, nur mit geistlichem Sujet. Eine Auswahl dieser Oratorien damals führender Komponisten wie Giacomo Carissimi, Girolamo Frescobaldi oder Bonifacio Graziani erwecken Alessandro Quarta und sein Ensemble zu neuem Leben.
Am Freitag, 30. August, steht in der Stadthalle Papenburg Armenien im Mittelpunkt. Das am Südhang des Kaukasus gelegene Land weist eine reiche Musikkultur an der Schnittstelle zwischen christlich-abendländischen und orientalischen Einflüssen auf. Das Naghash Ensemble vereint die tief verwurzelte Spiritualität armenischer Volksmusik mit Neuer Klassik, Postminimalismus, Jazz und Rock. Es besteht aus drei klassischen Sängerinnen und vier virtuosen Instrumentalisten an den traditionellen armenischen Instrumenten Duduk, Oud und Dhol sowie am Flügel. Die von Leiter John Hodian, einem amerikanischen Komponisten mit armenischen Wurzeln, erschaffene Musik basiert auf Texten des mittelalterlichen Dichters Mkrtich Naghash und bietet eine faszinierende Begegnung von Orient und Okzident, von Mittelalter und Moderne.
Beim vierten Konzert am Sonntag, 1. September, ebenfalls in Papenburg trifft ein weltweit renommierter Solist auf ein legendäres Instrument: Olivier Latry und die Walcker-Orgel in der Kirche St. Antonius. Nach dem Gastspiel im Februar 2022 spielt damit erneut der Titularorganist der Pariser Kathedrale Notre-Dame auf der größten in Deutschland noch erhaltenen Orgel aus der Weimarer Republik. Ausgehend von Johannes Brahms stellt Latry interessante Querbezüge her – zum Barockmeister Johann Sebastian Bach ebenso wie zu den dem Instrument Orgel eng verbundenen Musikern und Komponisten Marcel Dupré und Louis Vierne. Daneben wird er als weltweit gefragter Virtuose seines Fachs sein Können auch in der großen Tradition der französischen Improvisationskunst zeigen.
Alle Konzerte beginnen um 19.30 Uhr.
TICKETS: Karten sind telefonisch beim Ticket-Service in der Glocke (Tel. 0421/33 66 99, montags bis freitags von 12 bis 18 Uhr, samstags von 11 bis 14 Uhr) sowie in allen Eventim- und Nordwest Ticket-Vorverkaufsstellen und im Webshop unter www.musikfest-bremen.de erhältlich.
DAS MUSIKFEST BREMEN FÜR JUNGE MENSCHEN
Bis 18-Ticket (nach Verfügbarkeit):
Kinder und Jugendliche bis einschließlich 18 Jahre zahlen für jede Veranstaltung 6 Euro.
Last Minute (nach Verfügbarkeit):
Schüler*innen, Studierende, Freiwilligendienstleistende und Auszubildende bis 30 Jahre erhalten ab 30 Minuten vor Konzertbeginn an der Abendkasse Tickets zum Preis von 12 Euro.
Kurzinfo: 35. Musikfest Bremen 2024 zu Gast im Landkreis Emsland
Veranstaltung 1: „Goldberg – das Original”
Künstler: Jean Rondeau/Cembalo
Ort: Jagdschloss Clemenswerth, Sögel
Termin/Uhrzeit: Mittwoch, 21. August, 19.30 Uhr
Eintrittspreis: Einheitspreis € 25 (nur noch Restkarten)
Veranstaltung 2: „Musik aus der Ewigen Stadt“
Künstler*innen: Concerto Romano, Alessandro Quarta/Leitung
Ort: Alte Rheder Kirche
Termin/Uhrzeit: Donnerstag, 22. August, 19.30 Uhr
Eintrittspreis: Einheitspreis € 25
Veranstaltung 3: „Songs of Exile“
Künstler*innen: The Naghash Ensemble Armenia
Ort: Stadthalle Papenburg
Termin/Uhrzeit: Freitag, 30. August, 19.30 Uhr
Eintrittspreise: € 20 / € 25 / € 30
Veranstaltung 4: „Der Orgelvirtuose aus Notre-Dame“
Künstler: Olivier Latry/Orgel
Ort: Kirche St. Antonius, Papenburg
Termin/Uhrzeit: Sonntag, 1. September, 19.30 Uhr
Eintrittspreise: Einheitspreis € 25
(Symbolbild)
(PM)
(16.08.24)