Papenburg: Die Meyer Werft hatte es in den letzten Monaten nicht leicht. Bereits durch die Coronakrise war die Werft in die roten Zahlen gerutscht und damit von Banken nicht länger als Kreditwürdig erachtet worden. Auf diese Kredite ist das Unternehmen jedoch angewiesen, da es bei Kreuzfahrtschiffen üblich ist, dass 80% des Kaufpreises erst bei der Auslieferung gezahlt werden. Dazu kommen deutlich gestiegene Energie- und Rohstoffpreise. Um zum einen die wirtschaftliche Zukunft des Traditionsunternehmens, aber auch die Wertschöpfungskette und damit verbundenen Arbeitsplätze zu sichern, mussten schlussendlich Bund und Land in die Bresche springen und übernahmen 80% der Werft.
Heute Nachmittag war Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck zu Besuch in Papenburg und machte sich selbst ein Bild von der Werft. Er merkte an, dass Politik in solchen Situationen auch bereit sein müsse zu helfen und dankte den Mitarbeitenden dafür, dass sie an das Unternehmen geglaubt haben.
Nach Aussage der Meyer Werft soll der Staatseinstieg nur vorübergehend sein. Ziel sei es, langfristig die Werft wieder in private Hand zu überführen. Das Teilt das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit. Ein entsprechendes Rückkaufrecht sei der Eigentümerfamilie Meyer bereits eingeräumt worden.
(19.09.24)