Meppen: Im Prozess der Endlagersuche für hochradioaktive Abfälle werden alle potenziell geeignete Gebiete im Landkreis Emsland weiter auf ihre Eignung untersucht. Der Landkreis Emsland hat die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des unabhängigen Öko-Instituts mit der Einschätzung der weiteren Schritte und Ergebnisse beauftragt.
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) ist beauftragt, einen Standort mit der bestmöglichen Sicherheit für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle in Deutschland zu finden. Am vergangenen Montag (4. November) hat sie ihren aktuellen Arbeitsstand dargestellt. Dafür hat die BGE zunächst die Teilgebiete mit günstigen geologischen Bedingungen für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle weiter in Untersuchungsräume aufgeteilt und diese dann schrittweise bewertet. In den ersten beiden Schritten werden diejenigen Untersuchungsräume ermittelt, die sich als ungeeignet oder gering geeignet herausstellen. Diese sollen im Verfahren nicht weiter betrachtet werden. Die Untersuchungsräume, die damit inzwischen aus dem Verfahren ausgeschieden sind, können einer neuen interaktiven Kartendarstellung, dem BGE Endlagersuche Navigator, unter https://www.bge.de/de/endlagersuche/standortregionen/endlagersuche-navigator/ eingesehen werden.
Für den Landkreis Emsland zeigt der BGE Endlagersuche Navigator an, dass aus den bisher untersuchten Teilgebieten noch keine Untersuchungsräume als ungeeignet oder gering geeignet eingestuft wurden und damit aus dem weiteren Verfahren zur Endlagersuche herausfallen. Eine Einordnung ist bislang nicht erfolgt. Alle Untersuchungsräume innerhalb der Teilgebiete in Steinsalz und Tongestein werden weiter auf ihre Eignung als möglicher Standort hin überprüft. „Die BGE nähert sich schrittweise den Standortregionen an, die sie Ende 2027 für die übertägige Erkundung vorschlagen wird. Wir wollen im Landkreis Emsland diesen Zwischenstand nutzen, um noch einmal deutlich zu machen, dass wir dieses Verfahren eng begleiten werden“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf.
Der Landkreis Emsland hat das Öko-Institut damit beauftragt, sich die verbleibenden Untersuchungsräume näher anzuschauen und die Einordnung der BGE auf Nachvollziehbarkeit hin zu überprüfen. „Ziel der Beauftragung ist nicht nur, eine fachliche Einschätzung zu erhalten, sondern wir haben dies im Rahmen eines Begleitforums umgesetzt, mit dem wir regionale Kräfte bündeln. Das Verfahren der Endlagersuche für den Landkreis Emsland wird durch die wissenschaftliche Begleitung transparent und nachvollziehbar. Wir können Argumente sammeln, sind damit handlungsfähig und können uns in den geeigneten Verfahrensschritten rechtzeitig einbringen“, so Burgdorf weiter.
Das Thema der Endlagersuche beschäftigt das Emsland seit den 1970er Jahren. U. a. mit den Salzstöcken Wahn, Lathen und Börger waren in der Vergangenheit und sind auch aktuell drei emsländische Standorte betroffen. Der Landkreis Emsland hatte sich bereits in der Vergangenheit wiederholt fraktionsübergreifend gegen eine Nutzung als Endlagerstandort ausgesprochen.
(05.11.24)