Kaum eine Woche vergeht, ohne dass irgendwo von wilden Kursausschlägen auf den Kryptomärkten die Rede ist. Mal stürzt der Bitcoin binnen Stunden zweistellig ab, dann klettert er plötzlich wieder in luftige Höhen. Und während das Spektakel für Außenstehende oftmals nur Kopfschütteln auslöst, gehören solche Bewegungen für eingefleischte Krypto-Fans längst zum Alltag.
Volatilität im Kryptomarkt
Volatilität, ein Begriff, der in Finanzkreisen oft bemüht wird und doch selten so greifbar ist wie im Kryptobereich. Im Grunde beschreibt er die Schwankungsbreite eines Preises über einen definierten Zeitraum, meist in Prozent gemessen. Während bei DAX-Werten oder US-Staatsanleihen tägliche Kursbewegungen von einem oder zwei Prozent schon als nennenswert gelten, sind im Kryptobereich fünf oder gar zehn Prozent am Tag keineswegs außergewöhnlich.
Vor allem junge Projekte oder weniger liquide Altcoins schießen regelmäßig zweistellig nach oben oder unten. Selbst ein Schwergewicht wie Bitcoin zeigt über Wochen hinweg eine Volatilität, die man bei etablierten Anlageformen kaum findet. Hier prallen jugendliche Marktdynamik und fehlende Reife auf eine Community, die vor allem eins sucht: Rendite und Abenteuer.
Wie Tether und andere Stablecoins Volatilität gezielt vermeiden
Während die meisten Kryptowährungen in einem wilden Tanz auf und ab springen, gibt es im Markt einige Ausnahmen, die bewusst auf Stabilität setzen. Gemeint sind die sogenannten Stablecoins, allen voran Tether (USDT).
Tether ist an den US-Dollar gekoppelt und versucht, den Wert möglichst konstant bei einem Dollar zu halten. Dahinter steckt ein vergleichsweise simples Prinzip: Für jeden ausgegebenen Tether-Token soll es eine entsprechende Fiat-Reserve geben, die Stabilität garantiert. Durch gezielte Emission und Rücknahme von Coins bleibt das Angebot flexibel und der Kurs stabil.
Tether fungiert dadurch gewissermaßen als sicherer Hafen innerhalb des volatilen Krypto-Universums. In unsicheren Marktphasen parken viele Anleger ihr Kapital vorübergehend in USDT, um sich vor plötzlichen Verlusten zu schützen. Gerade im Bereich der Online-Casinos zeigt sich dieser Trend deutlich. Dort entscheiden sich Nutzer gezielt für stabile Optionen, was erklärt, welche Tether Casinos am besten abschneiden und welche her weniger.
Allerdings hängt diese Stabilität maßgeblich vom Vertrauen der Nutzer ab. Immer wieder stehen Fragen im Raum, ob die tatsächlichen Reserven jederzeit gedeckt sind. Intransparente Strukturen und fehlende Offenlegung verstärken diese Unsicherheit. Dennoch bleibt Tether bislang das mit Abstand größte und liquideste Stablecoin-Projekt.
Geringe Liquidität und spekulatives Handelsverhalten als Haupttreiber der Kursschwankungen
Einer der Hauptgründe liegt in der vergleichsweise geringen Liquidität vieler Kryptomärkte. Im Gegensatz zu klassischen Börsen fehlt es hier oft an ausreichend tiefen Orderbüchern. Selbst größere Handelsplattformen bewegen im internationalen Vergleich deutlich weniger Volumen. Das führt dazu, dass bereits mittlere Kauf- oder Verkaufsaufträge zu erheblichen Kursbewegungen führen können.
Dazu kommt das überwiegend spekulative Verhalten vieler Marktteilnehmer. Anstatt langfristig auf fundamentale Entwicklungen zu setzen, geht es hier häufig um schnelle Gewinne. Margin Trading, also das Handeln mit geliehenem Kapital und Hebeln, verstärkt die Volatilität zusätzlich. Wird eine Marke unterschritten oder überschritten, lösen automatische Orders und algorithmische Handelsprogramme weitere Bewegungen aus.
Das bekannte Phänomen des Herdenverhaltens spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. FOMO, die „Fear of Missing Out“, und Panikverkäufe greifen schnell um sich und setzen regelrechte Kettenreaktionen in Gang. Ein Tweet eines prominenten Krypto-Influencers oder eine plötzliche Marktanmeldung reicht oft aus, um binnen Minuten Millionen von Anlegern in Bewegung zu versetzen.
Nachrichten, politische Entscheidungen und Regulierungen als Zündstoff für extreme Kursbewegungen
Kaum ein Markt reagiert derart impulsiv auf Nachrichten wie der Kryptobereich. Politische Entscheidungen, neue Regulierungen oder rechtliche Schritte gegen große Börsen, haben immer wieder zu massiven Kursrutschen geführt. Beispiele gibt es genug, etwa das rigide Vorgehen Chinas gegen Mining oder der juristische Streit zwischen der US-Börsenaufsicht SEC und einzelnen Krypto-Plattformen.
Neben politischen Rahmenbedingungen wirken auch handfeste Sicherheitsfragen auf die Kurse ein. Berichte über gehackte Börsen oder gestohlene Coins sorgen regelmäßig für Verunsicherung. Hinzu kommt die oftmals sensationsgetriebene Berichterstattung vieler Medien, die emotionale Schlagzeilen produzieren und damit zusätzliche Marktbewegungen provozieren. In einem Umfeld, das ohnehin von Unsicherheit geprägt ist, genügt schon ein kleines Streichholz, um einen Flächenbrand auszulösen.
Warum ökonomische und technologische Rahmenbedingungen die Volatilität weiter befeuern
Auch globale makroökonomische Faktoren wie Leitzinsen, Inflation und Rezessionsängste finden inzwischen ihren Weg in den Kryptomarkt. Zwar galt Bitcoin lange als unabhängig von den klassischen Finanzmärkten, doch die zunehmende Vernetzung führt mittlerweile dazu, dass globale Entwicklungen nicht mehr spurlos an den Kryptobörsen vorbeigehen.
Dazu kommen die Eigenheiten der Blockchain-Technologie selbst. Bei Bitcoin reduziert sich das Angebot neuer Coins alle vier Jahre durch das sogenannte Halving, was das verfügbare Angebot verknappt und regelmäßig Preisschübe auslöst.
Viele Altcoins und junge Projekte weisen zudem kaum belastbare Geschäftsmodelle auf. Ihr Kurs wird oft durch Hype und Spekulation getrieben. Ein einziger Tweet oder eine kurze Erwähnung durch prominente Persönlichkeiten genügt, um den Kurs binnen Stunden durch die Decke oder in den Keller rauschen zu lassen.
Welche Auswirkungen hohe Volatilität auf Investoren und Märkte hat
Hohe Volatilität wirkt gleichermaßen wie ein Magnet und ein Schreckgespenst. Wer auf schnelle Gewinne aus ist, findet hier reichlich Gelegenheiten. Daytrader und Spekulanten profitieren von den heftigen Bewegungen und setzen gezielt auf die nächste Welle.
Langfristige Investoren hingegen tun sich oft schwer. Plötzliche Kurseinbrüche nagen am Vertrauen, während die Aussicht auf nachhaltiges Wachstum von der nächsten Nachricht oder dem nächsten Tweet torpediert werden kann.
Auch institutionelle Anleger und Zahlungsdienstleister halten sich vielfach zurück. Zu unberechenbar erscheint der Markt, zu schwer planbar ist der Einsatz von Kryptowährungen als Zahlungsmittel, wenn der Wert innerhalb weniger Stunden massiv schwanken kann.
Wie könnte sich die Volatilität in Zukunft entwickeln?
Bleibt also die Frage: Wird sich diese extreme Volatilität irgendwann legen? Einige Anzeichen deuten darauf hin. Mit zunehmender Reife des Marktes und steigendem Anteil institutioneller Investoren könnte sich das Bild allmählich beruhigen. Regulierung, die in vielen Ländern inzwischen konkret Gestalt annimmt, könnte zusätzlich Vertrauen schaffen und für stabilere Rahmenbedingungen sorgen.
Technische Entwicklungen wie Layer-2-Lösungen oder neue Protokolle könnten den Markt ebenfalls professionalisieren und die heftigsten Ausschläge abmildern. Stablecoins, die zunehmend stärker in den Zahlungsverkehr integriert werden, bieten zudem Alternativen für weniger risikofreudige Nutzer.Trotzdem wird ein gewisses Maß an Volatilität wohl strukturell bestehen bleiben. Kryptowährungen sind und bleiben im Gespräch, als eine junge, innovative Branche mit einem hohen Maß an Unsicherheit und Dynamik. Für Abenteurer und Mutige wird es also künftig genug Gelegenheiten geben, während langfristige Investoren weiter einen kühlen Kopf bewahren sollten.
(26.06.25)