1.025 Jahre im Zeitraffer – Historiker Heiko Brüning beleuchtete Ortsgeschichte von Groß Hesepe.
Geeste. Die Gemeinde Geeste feiert in diesem Jahr das 1025-jährige Jubiläum der Ortsteile Dalum und Hesepe. Im Rahmen einer Vortragsreihe wird dabei insbesondere die historische Entwicklung der Ortsteile beleuchtet. Am 24. Juni fand in der Ollen Bäckeräi in Groß Hesepe ein gut besuchter Vortragsabend statt, der ganz imZeichen der Geschichte Hesepes stand.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von der Ersten Gemeinderätin Michaela Hoffmann, die rund 90 Gäste herzlich begrüßte und sich für das große Interesse bedankte. Sie betonte die Bedeutung vonlokalen Jubiläen für das Bewusstsein der eigenen Geschichte und Identität.
Gemeindearchivar Martin Koers führte in die historische Bedeutungdes Jubiläums ein: Hesepe wurde vor 1025 Jahren urkundlicherwähnt – erstmals in alten Steuerverzeichnissen des Jahres 1000. Der Ortsname leitet sich aus den Begriffen „has“ (grau) und „epe“bzw. „apa“ (Flusslauf) ab und bedeutet sinngemäß „grauerFlusslauf“.
Heiko Brüning berichtete anschließend in einem anschaulichen Vortrag über die Entwicklung von Groß Hesepe. Zahlreiche historische Eckdaten zeigten, wie sich der Ort über die Jahrhundertegewandelt hat. So lebten laut Einwohnerverzeichnissen 1652/1659in Groß Hesepe 239 und in Klein Hesepe 112 Menschen. Im Jahr1749/1750 waren es 346 bzw. 197, und 1895 schließlich 359 und 198 Personen.
Brüning ging auch auf zentrale politische Umbrüche ein: Im Jahr1814 übernahm Georg III., König von Hannover und England, das Amt mit allen zugehörigen Dörfern. Die Herzöge von Arenbergbehielten jedoch einige standesherrliche Rechte, etwa die Schulaufsicht und Polizeiverwaltung. 1866 wurde das KönigreichHannover vom Königreich Preußen annektiert. Damit wurden dieMenschen im Emsland – gegen ihren Willen – preußischeStaatsbürger. Mit der Gründung des Deutschen Reichs 1871 undder preußischen Kreisreform wurde schließlich der Kreis Meppen inder neuen preußischen Provinz Hannover gegründet.
Auch die infrastrukturelle Entwicklung des Ortsteils wurdebeleuchtet: 1883 wurde in Groß Hesepe die Poststelle der Familie Tappel gegründet. Laut Aufzeichnungen aus dem Jahr 1910 wurdewerktags zweimal und sogar sonntags einmal die Post verteilt – einHinweis auf die wachsende Bedeutung des Ortes in der Region.
Ebenfalls thematisiert wurde das Unternehmen Coppenrath Feingebäck, das seit vielen Jahren in Groß Hesepe ansässig ist. Der Betrieb beschäftigt heute über 300 Mitarbeitende und exportiertseine Produkte in mehr als 60 Länder. In diesem Jahr begeht das Unternehmen sein 200-jähriges Bestehen.
Die Gemeinde Geeste zeigt sich erfreut über das rege Interesse ander lokalen Geschichte und blickt gespannt auf die kommenden Veranstaltungen der Vortragsreihe zum 1025-jährigen Bestehen von Hesepe und Dalum.
(Foto: Gemeinde Geeste)
(PM)
(10.07.25)