Spelle: Der nächste Zugang für den SC Spelle-Venhaus steht fest: Der Fußball-Oberligist befördert den 21-jährigen Abdullah Arfeen aus der eigenen U23, die aktuell in der Bezirksliga spielt. „Er hat sich durch Ehrgeiz, Fleiß und starke Leistungen in der zweiten Mannschaft empfohlen. Wir trauen ihm den Sprung zu“, erklärt Sportleiter Markus Schütte.
Der Linksverteidiger, der auch offensiver eingesetzt werden kann, war bereits in der Vorbereitung Teil des Oberliga-Kaders und bestritt mehrere Testspiele für sein künftiges Team. „Er ist extrem ehrgeizig“, bestätigt Trainer Tobias Harink. Der junge Fußballer, mit vollem Namen Abdullah Amr Mostafa Abdelghany Arfeen, arbeitet auch abseits des Platzes hart an sich – oft im Kraftraum. „Er kann und muss sich noch weiterentwickeln. Der Sprung von der Bezirksliga in die Oberliga ist groß, besonders im taktischen Bereich. Aber wir freuen uns, weil Abdullah Mentalität und Leidenschaft mitbringt“, so Harink weiter.
Arfeen selbst hat den Unterschied zwischen den Ligen deutlich gespürt: „In den ersten Trainingseinheiten war es schwer, reinzukommen. Der Ball lief schneller, das Tempo war viel, viel höher. Aber mit der Zeit habe ich gemerkt, dass ich mithalten kann.“ Der Linksfuß weiß, dass er sich auch technisch weiter verbessern muss. „Aber wenn man Gas gibt, kann es auf jeden Fall etwas werden“, zeigt er sich optimistisch. Seine fußballerische Entwicklung verlief ohnehin rasant: Noch vor drei Jahren spielte er bei den A-Junioren des TuS Lingen in der 2. Kreisklasse. „Und jetzt habe ich die Chance auf die Oberliga.“
Arfeen spielt seit 16 Jahren Fußball. Angefangen hat er in der ägyptischen Hauptstadt Kairo – sowohl in der Schule als auch in einem Verein. Der bekannteste Klub der Millionenmetropole ist Al Ahly, für den er zwar nie spielte, dem er aber als Fan treu ist.
Vor acht Jahren zog Arfeen mit seiner Familie nach Deutschland. „Ich konnte kein Deutsch“, erinnert er sich. Doch der Fußball habe ihm beim Spracherwerb „echt geholfen“. Erste Station war der SV Göhl in Schleswig-Holstein. Schon damals träumte Arfeen davon, so hoch wie möglich zu spielen. Nach dem Umzug der Familie nach Lingen schloss er sich dem TuS an und spielte zunächst in der Offensive. Als A-Junior nahm er Kontakt zur Speller U19 auf. Nach einem erfolgreichen Probetraining spielte er unter Trainer Florian Höving ein Jahr lang auf der linken Abwehrseite in der Landesliga.
Den nächsten Schritt machte Arfeen in der Speller U23 unter Trainer Bodo Gadomski, wo er viel Einsatzzeit bekam. Jetzt klopft er an die Tür zur Oberliga. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal dorthin komme“, sagt er. Diese Chance will er nutzen: „Es gibt keine Grenzen“, beschreibt er seinen Ehrgeiz. „Ich habe immer Bock, Gas zu geben.“ Zudem setzt sich der schnelle Außenverteidiger stark für die Mannschaft ein.
Sein großes Vorbild ist Mohamed Salah – Nationalspieler Ägyptens und frischgebackener englischer Meister mit dem FC Liverpool. Arfeen, der ab dem kommenden Semester voraussichtlich Wirtschaftsinformatik in Münster studieren wird, hofft, seinem Idol eines Tages zumindest ein Stück weit nachzueifern.
(Bild: SC Spelle-Venhaus)
(PM)
(23.05.25)