Spelle: Achtungserfolg für den Fußball-Regionalligisten SC Spelle-Venhaus. In einem Spektakel mit sechs Toren knöpfte das Schlusslicht dem Drittliga-Absteiger VfB Oldenburg vor 646 Zuschauern im Getränke Hoffmann Stadion einen Punkt ab. Die Partie endete 3:3 (2:0).
Die SCSV-Fans, die sich im Spiel laut bemerkbar machten, feierten den krassen Außenseiter nach dem Schlusspfiff ausgelassen. Er zeigte gegen den hohen Favoriten eine gute Vorstellung, konnte sich dieses Mal mit etwas Zählbarem belohnen. Allerdings wartet der SCSV seit 20 Spiel auf einen Dreier. Das ist an diesem Wochenende kein Thema.
Die Partie begann mit einer Schrecksekunde für den Gastgeber: Nach einem Ballverlust schoss Linus Schäfer in der zweiten Minute aus rund 22 Metern nur knapp am Tor des Gastgebers vorbei. Doch bei bestem Fußballwetter blieb dem Schlusslicht dieses Mal der beinahe typische Rückstand erspart.
Der VfB hatte viel Ballbesitz, suchte die Lücke in der Speller Abwehr. Doch bei mehreren Offensivaktionen standen die Gäste im Abseits. Sie agierten oft umständlich. Erst nach einer halben Stunde konnte sich SCSV-Keeper Mattis Niemann ein paarmal mit energischem Eingreifen auszeichnen.
Die Speller standen in der Defensive sicher, machten die Räume ganz eng, sodass Oldenburg kaum eine Lücke fand. Aber die Mannschaft von Trainer Hanjo Vocks hatte auch einige Offensivaktionen. Philipp Elfert wurde erst im Strafraum gestoppt. Jip Kemna schoss den Ball am leeren Tor vorbei. Das hätte nach einer guten Viertelstunde die Führung sein müssen.
Doch rund zehn Minuten später belohnte sich der torgefährliche Niederländer doch noch mit dem 1:0 für den SCSV, der diese Saison selten in Führung lag. Kemna schoss aus gut 40 Metern auf das Oldenburger Tor. Keeper Jhonny Peitzmeier stand zu weit vor seinem Kasten. Der Ball landete im Netz. Die Speller bildeten vor dem lautstarken Fanlager eine Jubeltraube.
Und es kam noch besser. Kurz vor der Halbzeitpause zog Adrian Lenz von der Strafraumgrenze ab. Der Ball zappelte unmittelbar vor denVfB-Fans links unten im Netz. Mit zwei Toren lag der SCSV nur einmal in dieser Saison vorn: nämlich beim 2:0-Heimsieg gegen Kilia Kiel.
Nach dem Wechsel erhöhte der mit einigen Ambitionen in die Saison gestartete VfB seine Offensivbemühungen. In der 54. Minute fand er eine entscheidende Lücke in der Speller Defensive. Nach einer Flanke von Patrick Möschl, der auf der rechten Seite zu viel Platz hatte, überwand Rafael Brand SCSV-Keeper Niemann auf kurzer Distanz.
Nur drei Minuten später setzte sich Niklas Oswald mit schnellem Antritt gegen seinen Gegenspieler durch, kam allerdings erwas aus dem Tritt. Sein Schuss aus etwa 18 Metern zischte am langen linken Pfosten vorbei.
Durch Drilon Demaj kam Oldenburg zum Ausgleich (67.). Nach einer schnellen Ballstafette schob er den Ball ins Speller Tornetz. Nur fünf Minuten später drehte Rafael Brand mit seinem zweiten Treffer die Partie. Der VfB führte 3:2.
Aber Spelle gab sich noch längst nicht geschlagen. Das Team stand in der Defensive unter Druck, wollte aber den Ausgleich. Den erzielte ausgerechnet Kapitän Torben Stegemann per Kopf nach einer Ecke.
Freitagabend Derby beim SV Meppen
Der SC Spelle-Venhaus ist am Freitagabend im Emsland-Derby beim SV Meppen gefordert. Die Partie wird um 19 Uhr in der Hänsch-Arena angepfiffen.
SC Spelle-Venhaus – VfB Oldenburg 3:3 (2:0)
SC Spelle-Venhaus: Niemann – Tepper, Landwehr, Ahillen, Elpermann, Lenz (90.+2 Schepers) – Stegemann, Elfert (75. Winnemöller) – Oswald (59. Ahrens), Wranik (61. Artem Popov) – Kemna (81 Ruschmeier).
VfB Oldenburg: Peitzmeier – Möschl, Adam, Deichmann (64. Ziereis), Schröder – Knystock, Krasniqi (85. Plume) – Schäfer (46. Richter), Brand, Ramaj (46. Loubongo-M’Boungou) – Demaj (85. Wegner)
Tore: 1:0 Jip Kemna (28.), 2:0 Adrian Lenz (44.), 2:1 Rafael Brand (54.), 2:2 Drilon Demaj (67.), 2:3 Rafael Brand (72.), Torben Stegemann (79.).
Schiedsrichter: Julian Meckfessel (Bissendorf / TSG Burg Gretesch).
Zuschauer: 646 im Getränke Hoffmann Stadion.
(Bild: SC Spelle-Venhaus / Uli Mentrup)
(PM)
(15.04.24)