Lingen: Immer mehr Menschen begreifen, dass die Artenvielfalt auch in den Siedlungsbereichen unterstützt werden muss und auch Insekten für ein funktionierendes Ökosystem wichtig sind. Wenn Insekten fehlen, werden viele Pflanzen nicht mehr bestäubt. Ein großer Teil der Nutzpflanzen ist von bestäubenden Insekten abhängig. Ohne sie würde es Ernteausfälle geben, vor allem bei Obst und Gemüse. Vielen Vogelarten und anderen Tierarten fehlt ohne Insekten die Nahrungsgrundlage. Dies gilt insbesondere für die junge Brut im Frühjahr. Bereits seit 1987 führt die Stadt Lingen daher regelmäßig einen Naturgartenwettbewerb durch, der für die Anlegung und Optimierung von naturnahen Gärten wirbt.
Leitgedanke des Naturgartens ist das Gärtnern mit der Natur unter Beobachtung und Berücksichtigung der natürlichen Abläufe im Garten. Auch die Kreislaufwirtschaft mit Regenwassernutzung und Kompostierung wird stärker als in herkömmlichen Gärten beachtet. Es werden gezielt Lebensräume für die Pflanzen- und Tierwelt angelegt. Heimische Bäume, Sträucher, Stauden und andere Pflanzen bieten der heimischen Tierwelt einen Überlebensraum und eine bessere Nahrungsgrundlage. Jeder Gartenbesitzer kann einen Beitrag leisten, mehr Lebensräume und ein besseres Nahrungsangebot insbesondere auch für Insekten zu schaffen. Auch viele kleine „Blühflächen“ im Garten haben eine große Wirkung. Es ist wichtig, für eine möglichst große Vielfalt von Blühpflanzen zu sorgen und bevorzugt heimische Blumen, Bäume und Sträucher zu pflanzen. Auch einjährige Blumenmischungen und würzige Küchenkräuter wie Oregano, Salbei und Thymian können einen Beitrag leisten. Einen weiteren Beitrag zur Unterstützung der Artenvielfalt können auch Nisthilfen für verschiedene Vogel-, Fledermaus- und Insektenarten leisten. Auch durch das Anlegen von Totholz- und Steinhaufen kann z. B. vielen Tierarten ein Lebensraum geboten werden.
Die Stadt Lingen ruft daher auch in diesem Jahr zur Teilnahme an einem Naturgartenwettbewerb auf. Möglichst viele gute Beispiele sollen verdeutlichen, wie auch in Hausgärten etwas für den Artenschutz, insbesondere für den Insektenschutz und für ein besseres Stadtklima, getan werden kann. So sind beispielsweise fruchttragende heimische Gehölze, Rank Gewächse, Bienen- und Insektenweiden, alter Baumbestand, Wildkräuter, artenreiche Wiesen, Teiche, Dachbegrünungen, Nist- und Bruthilfen für Vögel, Insekten und Kleinsäuger und das Einhalten der Kreislaufwirtschaft nur einige Kriterien, die bei der Bewertung der Naturgärten eine Rolle spielen. In die Entscheidung fließt zudem der Gesamteindruck ein, den der naturnahe Garten auf die Betrachter macht. Grundstücke mit einer Gesamtfläche bis 600 m² und größere Grundstücke werden getrennt bewertet. Gärten, in denen chemisch synthetische Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, sind vom Wettbewerb ausgeschlossen.
Die Preisträger erhalten Geld- und Sachpreise. Informationen zum Thema Naturgarten und zum Wettbewerb bieten die beiden Flyer „Naturgartenwettbewerb – Aktiv für Artenvielfalt und gegen Insektensterben“ und „Vielfalt statt Monotonie – Für mehr Natur in den Vorgärten“ (erhältlich auch als Download unter www.lingen.de).
Eigentümer, Mieter, Pächter oder Nutzungsberechtigte von Naturgärten können sich bis zum 11. Juni 2021 beim Fachdienst Umwelt der Stadt Lingen unter Tel. 0591 9144-364 oder online unter www.lingen.de für den Naturgartenwettbewerb anmelden.
(Symbolbild)
(PM)
(27.05.21)