Meppen/Würzburg: Das Thema „Armut, die“ mit all seinen Facetten weiblicher Armut stand bei der 28. Bundeskonferenz der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Deutschlands im Vordergrund. Marlies Kohne, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Emsland, konnte persönliche Eindrücke von der Veranstaltung in Würzburg mit zurück ins Emsland nehmen.
„Ich habe sehr viele neue Impulse erhalten. In 17 Fachforen wurde intensiv diskutiert und es gab auch darüber hinaus viel Platz für den persönlichen Austausch“, sagt Kohne. Gleichzeitig wurde die Erfolgsgeschichte von 40 Jahren Bundesarbeitsgemeinschaft gefeiert und mit einer Jubiläumsbroschüre umfassend gewürdigt.
Am zweiten Veranstaltungstag nahm vor allem die Abstimmung über die Anträge aus den Landesarbeitsgemeinschaften eine zentrale Stellung ein. Die Gleichstellungsbeauftragten formulierten unter anderem wichtige Forderungen an die Bundesregierung, die mit Bundesministerin Lisa Paus auf der Konferenz vertreten war, und forderten eine schnelle Umsetzung. Dabei geht es um:
– Die Abschaffung des Ehegattensplittings zur Überwindung tradierter Geschlechterrollen und Aufgabenverteilung innerhalb von Ehen
– Die Verbesserung der Situation ungewollt Schwangerer
– In Umsetzung der Istanbul-Konvention mit dem Gewalthilfegesetz geschlechtsspezifische Gewalt zügig und wirkungsvoll bekämpfen
– Proaktive, aufsuchende Krisenintervention und Beratung für Kinder nach Vorfällen von Partnerschaftsgewalt
Das von der Bundeskonferenz gesetzte Thema „Armut, die“ betrifft insbesondere Frauen. Sie sind wegen ihres geringeren Einkommens im Alter wesentlich häufiger armutsgefährdet als Männer. Die Gründe für die geringeren Rentenansprüche liegen u. a. darin, dass sie teilweise in schlechter bezahlten Branchen arbeiten als Männer, zudem häufiger in Teilzeit beschäftigt sind und häufiger und längere Auszeiten für Care-Arbeit nehmen.
(Foto: Landkreis Emsland)
(PM)
(23.09.24)