Meppen/ Osnabrück: Am Landgericht Osnabrück hat der Prozess gegen drei Männer und eine Frau begonnen, die im Mai 2024 eine 17-Jährige stundenlang misshandelt und bewusstlos in die Ems gestoßen haben sollen. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten gemeinschaftlichen versuchten Mord, gefährliche Körperverletzung, erpresserischen Menschenraub, Geiselnahme und Diebstahl vor.
Tatablauf: Misshandlungen und Mordversuch
Nach bisherigen Erkenntnissen lockten die Angeklagten – drei Männer im Alter von 19 und 25 Jahren sowie eine 27-jährige Frau – die Jugendliche unter einem Vorwand in einen Wald bei Meppen. Dort sollen sie das Opfer gefesselt, ihr Handy, Schmuck und Geld abgenommen und gewaltsam den PIN des Handys erpresst haben. Nachdem die Täter Bilder und Chatverläufe auf dem Gerät überprüft hatten, fühlten sie sich verraten und planten laut Staatsanwaltschaft, die 17-Jährige unter größtmöglichen Schmerzen zu töten.
Die Misshandlungen sollen stundenlang gedauert haben und umfassten unter anderem Messerstiche in den Hals und in ein Auge sowie das Ausdrücken glühender Zigaretten auf ihrem Körper. Schließlich wurde die bewusstlose Jugendliche in die Ems geworfen. Trotz lebensgefährlicher Verletzungen konnte sich die 17-Jährige ans Ufer retten und Hilfe suchen. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Prozessauftakt und Aussagen der Angeklagten
Zum Prozessauftakt erklärte die 27-jährige Angeklagte über ihren Anwalt, sie habe keine Tötungsabsicht gehabt und nur aus Angst vor den Mitangeklagten gehandelt. Ihr Ziel sei lediglich gewesen, der Jugendlichen Angst zu machen und sie zum Verlassen der Stadt zu bewegen. Die anderen Angeklagten äußerten sich zunächst nicht zu den Vorwürfen.
Weiterer Verlauf
Bis Februar 2025 sind zwölf Verhandlungstermine angesetzt. Die Ermittlungen zu den genauen Abläufen und den Motiven dauern an.
(Symbolbild)
(22.11.24)