Pepenburg: Gestern Abend hat Papenburgs Bürgermeister Jan Peter Bechtluft angekündigt, nicht erneut für eine Bürgermeisterwahl zur Verfügung zu stehen. Nach seiner bis zum Oktober 2021 laufenden Amtsperiode werde er keine weitere Amtszeit anstreben, so Bechtluft in einer persönlichen Erklärung. Als Begründung fügt der Papenburger Bürgermeister an, dass nach dann 15 Jahren Dienst als Stadtoberhaupt ein Wechsel in diesem Amt sinnvoll sei und er zudem in Zukunft mehr Zeit für seine Familie haben wolle. Er sei in den vergangenen Monaten und insbesondere während der Blumenschau vermehrt auf eine erneute Kandidatur in zwei Jahren angesprochen worden, so Bechtluft. Um hier für die Stadt und auch seine eigene Partei, die CDU, Klarheit zu schaffen, habe er sich entschlossen, diese Entscheidung nun öffentlich zu machen.
Hier die persönliche Erklärung von Bürgermeister Bechtluft im Wortlaut:
„Sehr geehrte Papenburgerinnen und Papenburger,
ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich bei der nächsten Kommunalwahl im Jahr 2021 nicht erneut für das Bürgermeisteramt der Stadt Papenburg kandidieren werde. Meine Amtszeit wird also am 31. Oktober 2021 – in fast genau zwei Jahren – enden. Gerne möchte ich Ihnen persönlich die Beweggründe für diese Entscheidung erläutern:
Während der Blumenschau und auch beim Ehrenamtsfest bin ich wiederholt von Bürgerinnen und Bürgern auf die Frage angesprochen worden, ob ich 2021 noch einmal als Bürgermeister kandidieren werde. Auch bei meinen Besuchen von Geburtstagen und Ehejubiläen wird mir diese Frage zusehends häufiger gestellt.
Meine Familie und ich haben uns darum in den vergangenen Wochen und Monaten intensiv mit dieser Frage beschäftigt. Wir sind gemeinsam zu dem Ergebnis gekommen, dass es nach zwei Amtszeiten und dann insgesamt 15 Jahren als Bürgermeister gut gewesen sein muss. Uns ist wichtig, dass wir als Familie wieder mehr Zeit miteinander verbringen können – das lässt sich mit den Anforderungen an den Bürgermeister einer Stadt mit fast 40.000 Einwohnern nur sehr schwer vereinbaren.
Für mich war außerdem immer klar, dass ich nicht mein ganzes Berufsleben lang Bürgermeister bleiben könnte – selbst wenn die Wählerinnen und Wähler mir dazu das Vertrauen aussprechen würden. Mit 35 Jahren war ich noch relativ jung, als ich zum ersten Mal 2006 ins Amt gewählt wurde.
Demokratie lebt vom Wechsel, und 15 Jahre sind eine lange Zeit für einen Amtsinhaber. Die Bürgerschaft und auch meine Partei – die CDU – sollen ausreichend Zeit haben, sich auf die neue Situation einzustellen und den besten Kandidaten oder die beste Kandidatin auszuwählen. Auch das ist ein Grund für diese frühzeitige Ankündigung.
Die Stadt Papenburg ist ständig in Bewegung, und vieles entwickelt sich schnell und dynamisch. Darum sind auch das Gestalten, die Politik und die Zusammenarbeit mit den gut 330 Kolleginnen und Kollegen der Stadtverwaltung für mich nie langweilig geworden – und werden es sicherlich auch in Zukunft nicht. Mit dem Neubau der Splittingschule, dem neuen Bauhof und Verwaltungsgebäude, mit den Neubau der Seeschleuse, der Verlegung der Rheiderlandstraße und der Maritimen Erlebniswelt liegen noch viele spannende und wegweisende Projekte vor uns. Diese werde ich auch in den kommenden zwei Jahren mit aller Kraft und Begeisterung voranbringen.
Ich bin überzeugt, dass das Team im Rathaus um meine Dezernentenkollegen Hermann Wessels und Jürgen Rautenberg sehr gut aufgestellt ist. Sie werden diese Zukunftsaufgaben zum Wohle Papenburgs gut bewältigen. Ich bin stolz auf diese Mannschaft, mit der ich dann zum Ende dieser Amtszeit mehr als 20 Jahre in verschiedenen Funktionen zusammengearbeitet habe. Ich bin dankbar für die Möglichkeit, als Bürgermeister für Papenburg zu arbeiten, die mir die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt durch die Wahl 2006 und die Wiederwahl 2014 geschenkt haben. Ich freue mich auf die Arbeit in den kommenden 24 Monaten.“
Foto: Stadt Papenburg
(05.11.19)