Bad Bentheim, Landkreis Grafschaft Bentheim: Die Bundespolizei hat gestern Vormittag an der deutsch-niederländischen Grenze zwei geschleuste 18-jährige Afghanen aus einem Sattelzug befreit.
Während er mit seinem Lastzug über die Autobahn 30 in Richtung Niederlande fuhr, hatte ein mazedonischer Lkw-Fahrer Klopfgeräusche von der Ladefläche seines Sattelzuges gehört und den Polizeinotruf gewählt. Die informierten Bundespolizisten öffneten den verplombten Auflieger auf dem Autobahnparkplatz Waldseite Nord und befreiten die beiden Afghanen im Alter von 18 Jahren unversehrt von der Ladefläche.
Offenbar waren die beiden Männer vor fünf Tagen in Serbien mit Hilfe von Schleusern auf die Ladefläche des Aufliegers geklettert und hatten sich dort zwischen der Ladung versteckt. Von Serbien aus ging es dann auf einer mehrtägigen Fahrt bis nach Deutschland, wo die beiden Männer während der Fahrt auf der Autobahn 30 durch Klopfzeichen auf sich aufmerksam machten.
Beide hatten nach der langen Fahrt zwar Hunger und Durst, es bestand aber offenbar zu keinem Zeitpunkt Lebensgefahr für die beiden illegal eingereisten Afghanen in ihrem Versteck. Beide waren in einem guten gesundheitlichen Zustand.
Die Bundespolizei nahm beide Männer in Gewahrsam. Sie stellten ein Schutzersuchen und wurden an das nächste Ankunftszentrum der zuständige Landesaufnahmebehörde Niedersachsen weitergeleitet.
Nach den bisherigen Erkenntnissen der Bundespolizei war der Lkw-Fahrer offenbar nicht an der Schleusung beteiligt. Die Bundespolizeiinspektion Bad Bentheim hat ein Ermittlungsverfahren zur Aufklärung der genauen Umstände der Schleusung eingeleitet.
(PM)
(Foto: Bundespolizeiinspektion Bad Bentheim)
(22.06.22)