Die visuelle Wahrnehmung ist von unseren Sinnen diejenige, auf die wir uns am meisten verlassen. Ungefähr 80 Prozent dessen, was wir von unserer Außenwelt wahrnehmen, sehen wir. Genau danach ist unser Alltag aufgebaut. „Schau nach links und rechts, wenn du über die Straße gehst.“, „Guck mal!“ – doch was, wenn eine Person nicht mehr gut oder gar nicht mehr sehen kann?
In Niedersachsen sind in etwa 9.000 Personen blind, die Zahlen für Sehbehinderungen liegen deutlich höher und dies auch mit steigender Tendenz, da Augenerkrankungen mit fortgeschrittenem Alter zunehmen. Der Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen e. V. (BVN) vertritt diese Menschen – auch in Ihrem Landkreis. Wenn der Augenarzt nicht mehr weiterhelfen kann, gibt es keinerlei staatliche Angebote für die Menschen. Der BVN ist als Selbsthilfeverband Rettungsanker für Betroffene. Er führt soziale Beratungen durch, vermittelt Rehabilitationsangebote, stellt Hilfsmittel für die Alltagsbewältigung vor und bietet den Menschen, die sich psychisch in scheinbar auswegloser Situation befinden, Hilfe und Unterstützung an. Um dieses Angebot in dem Flächenland Niedersachsen zu ermöglichen, unterhält der BVN Beratungsstellen in sieben Regionen, von Leer bis Braunschweig und von Osnabrück bis Lüneburg. Unterstützt werden die hauptamtlich Tätigen in den Geschäftsstellen von engagierten blinden oder sehbehinderten Ehrenamtlichen, die aus eigener Erfahrung wissen, was der Verlust des Sehens bedeutet und welche Hilfestellungen für die individuelle Situation passend sind. Mit dem Beratungsprogramm „Blickpunkt Auge“ hat sich mittlerweile eine Beratungsmarke etabliert. Stetig wächst das regionale Angebot, damit Betroffene in die kostenfreie Beratung gehen können. Sogar mit einem Beratungsmobil sind wir im Land unterwegs, denn viele Augenpatienten sind nur eingeschränkt mobil.
Der Sammlungserlös kommt den Beratungsstellen direkt zugute. Sie können es sich bestimmt vorstellen: Um eine professionelle Beratung organisieren und durchführen zu können, müssen die Angestellten bezahlt werden, die Räumlichkeiten müssen in zentraler, gut erreichbarer Lage verfügbar sein, Räume für Informationsveranstaltungen müssen gemietet und Blindenhilfsmittel bereitgestellt werden – um nur einige Punkte zu benennen. Der BVN finanziert seine Arbeit ausschließlich über Mitgliederbeiträge und Spenden. Deswegen sind wir auf ehrenamtliche Unterstützung, auf private Spenden sowie Zuwendungen durch Firmen und Institutionen angewiesen. Ohne diese finanzielle Unterstützung wäre diese Arbeit für blinde oder sehbehinderte Kinder, Erwachsene, für mehrfachbehinderte oder taubblinde Menschen nicht möglich. Mit Ihrer Spende, mit Ihrer Sammelaktion ermöglichen Sie die Arbeit, Aktivitäten und Projekte des BVN für die blinden oder von Sehverlust bedrohten Menschen in Niedersachsen. Sie geben damit Menschen, die sich nicht mehr auf ihre visuelle Wahrnehmung verlassen können, die Möglichkeit, lichte Momente in der Selbsthilfe zu finden.
(Bild: Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen e.V.)
(PM)
(16.10.23)