Landkreis Emsland: Am Montag bestätigte der Landkreis, dass sich in einem emsländischen Schlachthof drei Mitarbeiter mit dem Corona-Virus infiziert haben. Nähere Informationen gibt es dazu bislang nicht.
Ministerpräsident Stephan Weil kündigte am Wochenende flächendeckende Tests der Angestellten an. Weil hatte sich am Sonntagabend, in einem Interview mit dem NDR, über den Umgang mit Mitarbeitern in fleischverarbeitenden Betrieben durchaus empört gezeigt. Vor allem bemängelte er, dass sie häufig unternehmensintern über Landesgrenzen hinweg „hin und her geschoben“ würden.
Auf der Pressekonferenz der niedersächsischen Landesregierung wurde gestern Nachmittag das Vorgehen präsentiert: Demnach sollen mit den flächendeckenden Corona-Test bei Schlachthofmitarbeitern in den nächsten zwei Tagen gestartet werden. „Wir testen alle, die sich infiziert haben könnten“, so Claudia Schröder, stellvertretende Leiterin des Krisenstabes des Landes Niedersachsen. Demnach sollen Personen getestet werden, die auf verschiedenen Schlachthöfen eingesetzt waren und Mitarbeiter mit den typischen Corona-Symptomen, wie Halsschmerzen, Husten oder Fieber. Der Krisenstab ist sich sicher: Es hat Kontakte von Beschäftigten verschiedener Schlachthöfe gegeben. Auch zu den Betrieben, in denen sich das Virus ausgebreitet hat. Bis heute Mittag müssen alle Schlachthöfe eine sogenannte „Gefährdungsbetrachtung“ vorlegen. Anhand dieser Rückmeldungen wird man dann entscheiden, in welchen Betrieben sofort großzügig getestet werden muss. Zudem ist es nun untersagt, dass Mitarbeiter zu anderen Schlachthöfen in Niedersachsen wechseln.
Schröder erfuhr von den emsländischen Schlachthof-Fällen erst wenige Minuten vor der Pressekonferenz, die um gestern 14:30 Uhr startete. „Das Gesundheitsamt vor Ort ist am Ball“, konnte sie versichern. Mehr Informationen, vor allem, um welchen emsländischen Schlachtbetrieb es sich handelt, konnte Schröder nicht geben.
(Foto: Symbolbild)
(12.05.20)