Lingen: Im laufenden Tarifkonflikt der Branche Textile Dienste plant die IG Metall am Donnerstag, dem 5. Juni, einen Warnstreik bei CWS Workwear in Lingen. Hintergrund ist ein umstrittenes Arbeitgeberangebot, das die Beschäftigten in betriebsinternen Abstimmungen abgelehnt haben.
Die Gewerkschaft kündigte an, die Frühschicht werde von 12:30 bis 13:30 Uhr die Arbeit niederlegen. Die Aktion ist Teil einer bundesweiten Warnstreikwelle, mit der die IG Metall den Druck in der aktuellen Tarifrunde erhöht.
Unzufriedenheit über Angebot der Arbeitgeber
Das Arbeitgeberangebot vom 28. Mai sieht zwei Lohnerhöhungen von jeweils 1,5 Prozent bei einer langen Laufzeit von 28 Monaten vor. Gleichzeitig soll die bestehende Altersteilzeitregelung abgeschafft werden. Aus Sicht der IG Metall liegt das Angebot unterhalb der Inflationsrate und würde reale Einkommensverluste für die Beschäftigten bedeuten.
Demgegenüber fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Entgelte um 6 Prozent beziehungsweise mindestens 180 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie verbesserte Ausstiegsoptionen für ältere Beschäftigte.
Gewerkschaft kritisiert fehlende Wertschätzung
„Das Angebot ist respektlos gegenüber den Beschäftigten, die täglich körperlich anstrengende Arbeit leisten“, erklärte IG Metall-Verhandlungsführerin Miriam Bürger. „Statt Wertschätzung bietet man ein Verarmungsprogramm – so treibt man die Leute aus den Betrieben.“
Die IG Metall verweist auf eine stabile Auftragslage der Unternehmen sowie auf den bestehenden Fachkräftemangel in der Branche. Reallohnverluste und verschlechterte Arbeitsbedingungen könnten nach Einschätzung der Gewerkschaft diesen Trend weiter verschärfen.
Weitere Verhandlungen Mitte Juni
Die nächste Tarifverhandlung ist für den 16. Juni in Dietzenbach (Hessen) angesetzt. Bis dahin sind weitere Warnstreiks in der Branche möglich, sollten die Arbeitgeber nicht auf die Forderungen eingehen.
Die Branche der Textilen Dienste umfasst unter anderem die Reinigung von Berufsbekleidung sowie Wäsche aus Hotels, Restaurants und dem Gesundheitswesen. Bundesweit sind rund 23.000 Beschäftigte betroffen.
(Bild: IG Metall)
(05.06.25)