Sögel: Dass die Inklusion von Menschen mit Behinderungen eine wichtige Aufgabe ist, dürfte unstrittig sein. Dass dabei aber ein emsländisches Projekt zum inklusiven Sport von Menschen mit Behinderungen mit einer namentlichen Erwähnung bis in den Koalitionsvertrag der Bundesregierung schafft, geschieht aber sicher nicht alltäglich (unsere Zeitung berichtete).
Ein Grund mehr, der Sache einmal auf den Grund zu gehen, denn schließlich stehen mit der Benennung als Referenzobjekt auch Haushaltsmittel zur Verfügung, die nun gut geplant eingesetzt werden müssen.
Geht es nach den Wünschen von Michael Koop, Präsident des Kreissportbundes Emsland und seinerzeit Initiator des emsländischen Vorzeigeprojekts im Behindertensport, dann tut sich da schon bald was – und am besten im Emsland. „Hier haben wir die Erfahrung, hier haben wir ein ideales Umfeld und hier haben wir begeisterte Menschen, die sich auch ehrenamtlich voll in dem Projekt integriert sehen. Das ist auch für mich eine Herzenzangelegenheit“, weiß Koop durchaus auch die vielfältigen Gründe zu formulieren, die dem Emsland eine bedeutende Rolle in der bundesweiten Ausgestaltung des Projekts zuschreiben sollen.
In die gleiche Kerbe stößt auch Karl Finke, als Präsident des Behindertensportverbandes Niedersachsen einer der maßgeblichen Unterstützer des Projekts. „Das Emsland ist die Keimzelle von InduS. Hier wird seit vielen Jahren die Inklusion durch Sport gelebt. Hier macht man vor, was in anderen Teilen Deutschlands noch eine Wunschvorstellung ist.“, betonte der Präsident des Behindertensports in Niedersachsen und verwies zu Recht darauf, dass die Inklusion durch Sport keine parteipolitische Angelegenheit sei, sondern den behinderten Menschen gewidmet werden müssten, die es in unserer Gesellschaft immer noch viel zu schwer hätten. Deshalb sei es für ihn eine große Freude und Selbstverständlichkeit, dass Projekte dort weiterentwickelt würden, wo sie ihren Ursprung hätten. Und wenn dieses dann dazu führe, dass es künftig ein bundesweites „InduS-Zentrum“ im Emsland gäbe, würde man in ihm nicht nur einen großen Unterstützer in der Sache finden, sondern einen Herzenswunsch erfüllt sehen.
Und auch der Lingener Bundestagsabgeordnete Jens Beeck, der für die FDP den Koalitionsvertrag mitbegleitet hat, hob die Bedeutung der Inklusion hervor. In einer Stellungnahme dazu heißt es wörtlich:“ „Sport hat bei der Stärkung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen eine herausragende Bedeutung. Er verbindet Menschen und trägt durch Begegnungen und ein gleichberechtigtes Miteinander zu einer inklusiven Gesellschaft bei. Aus diesem Grund sind Projekte wie InduS des Kreissportbundes Emsland in meinen Augen unglaublich wichtig. Denn sie sind deutschlandweite Vorbilder dafür, wie gelebte Inklusion gelingt. Dass wir hier eine Unterstützung im Koalitionsvertrag vereinbaren konnten, freut mich sehr.“
So sieht es auch der emsländische Landrat Marc-André Burgdorf, der sich nahtlos in die Aktivitäten seines Vorgängers Reinhard Winter einfügt, nachdem dieser im Kreis und den ihm angehörenden Kommunen für das Projekt geworben hat: „InduS ist in unserem Landkreis geboren und längst ein Aushängeschild für den Sport im Emsland, das bezeugt auch die Wertschätzung durch die Regierungskoalition. Insofern ist es nur folgerichtig, wenn man den Inklusionsgedanken weiter vorantreibt, indem unser bestehendes, greifbares Erfolgsmodell gezielt weiterentwickelt wird.“
Die Planungen beim Kreissportbund Emsland um eine bundesweite Anerkennung und Fortsetzung des Projekts hinsichtlich des bundesweiten Inklusionszentrums im Emsland laufen derweil auf Hochtouren. Gespräche mit Kommunen, Ideengebern und Projektentwicklern sind längst gestartet. Gespannt sein darf man auf die bundesweite Präsentation des Projektes.
Kreissportbund-Präsident Michael Koop jedenfalls weiß sich der parteiübergreifenden Unterstützung des Zentrums sicher und ist dankbar für die bereits jetzt vielfältig angebotene Unterstützung. Die Inklusion im Sport funktioniert nur durch Kooperationen von Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, dem Sport und der Politik.
(PM)
(22.12.21)