Haren (Ems): Ein Förderprogramm von über fünf Milliarden Euro haben Bund und Länder mit dem „Digitalpakt Schule“ auf den Weg gebracht. Das Land Niedersachsen hat im August 2019 die Förderrichtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Verbesserung der IT- Infrastruktur und der IT-Ausstattung in Schulen veröffentlicht. Darin sind u.a. Förderkriterien und -standards zur Umsetzung des „Digitalpakt Schulen“ beschrieben. Auf die Stadt Haren (Ems) entfällt demnach ein Gesamtzuschuss in Höhe von über 820.000 Euro, die zur Verbesserung der IT-Infrastruktur an den Schulen in städtischer Trägerschaft genutzt werden sollen. Ein einheitliches Medienentwicklungskonzept wurde von der Stadt Haren (Ems) in Zusammenarbeit mit den Schulen erarbeitet und vom Stadtrat erstmalig in 2019 einstimmig beschlossen. Es wird fortlaufend angepasst und somit an aktuelle technische Gegebenheiten angepasst. Dies erfolgte letztmalig im vergangenen Jahr. Um Fördergelder aus dem Digitalpakt Schule zu erhalten, sind jedoch pädagogische Medienbildungskonzepte verpflichtend. Diese wurden basierend auf dem Medienentwicklungskonzept von jeder städtischen Schule erstellt. „Wir möchten so erreichen, dass am Ende der Förderphase an allen Schulen nicht nur eine bedarfsgerechte, sondern auch eine möglichst einheitliche IT- Ausstattung vorhanden ist. Alle Grundschulen, Oberschulen und auch die Christophorusschule sollen von dem Digital-Pakt profitieren“, so Erster Stadtrat Dieter Sturm, der auch den Fachbereich Bildung und Soziales bei der Stadt Haren (Ems) verantwortet. Im vergangenen Jahr wurde die Firma Beerling Planungsgesellschaft mit der Analyse und Überplanung der vorhandenen IT-Infrastruktur sowie der Ausschreibungsvorbereitung und – überwachung beauftragt. Während der Sommerferien und der Herbstferien sollen die ersten Arbeiten zur Ertüchtigung des W-LAN Netzes an den Grundschulen in Emmeln und Tinnen sowie in Erika/Altenberge umgesetzt werden. Zudem sollen auch die Schulen im Stadtgebiet von der Möglichkeit des schnellen Internets profitieren. „Für alle Schulen in städtischer Trägerschaft wurde ein Glasfaseranschluss beantragt. Bereits fünf Schulen können die Raketen-Geschwindigkeit des Internets nutzen. An der Schule in Erika hat sich die Geschwindigkeit verhundertfacht. Von vorher 3 Mbit/s stehen dort nun Leitungen mit 300 Mbit/s zur Verfügung! An den anderen Schulen stehen die Arbeiten zum Glasfaseranschluss kurz bevor“, so Christian Kuhl von der städtischen EDV-Abteilung. In den nächsten Wochen soll die EDV-Abteilung noch weiterwachsen. Die Stadt Haren (Ems) stellt einen Schul-IT- Betreuer ein, der zukünftig die steigende technische Betreuung der Schulen übernehmen wird. „Wir investieren immer weiter in die technische Ausstattung der Schulen. Da muss auch die Manpower mitwachsen. Die Stadt Haren (Ems) wird daher eine neue Stelle, eigens für die IT der Schulen schaffen“, fügt Bürgermeister Markus Honnigfort hinzu. Vor allem in den jetzigen Corona-Zeiten ist die Digitalisierung des Lernumfeldes wichtiger denn je. Daher haben sich Bund und Länder darauf verständigt, zusätzlich zum Digitalpakt Schule ein 500 Mio. Euro-Programm des Bundes zur Ausstattung bedürftiger Schülerinnen und Schüler mit Endgeräten für das Lernen zu Hause abzuschließen. Der Verwaltungsausschuss der Stadt Haren (Ems) hat im vergangenen Juni den Weg frei gemacht für die Beschaffung der digitalen Endgeräte. Zunächst wurde ein Antrag für 152 iPads gestellt. Die Fördersumme von über 60.000 Euro beinhaltete den Erwerb der Endgeräte, Zubehör sowie die Lizenzen für die zentrale Verwaltung der Mobilgeräte mittels eines Mobile Device Management Systems. Da nicht alle Fördermittel des Landes abgerufen wurden, schickte die Stadtverwaltung einen zweiten Förderantrag für 93 mobile Endgeräte in Höhe von knapp unter 40.000 Euro hinterher, bewilligt wurden allerdings lediglich acht iPads. „Mit den 160 iPads können wir nun einen halben Klassensatz an mobilen Endgeräten an jeder Grundschule bereitstellen. So können wir das Home-Schooling zum Beispiel im Szenario B gewährleisten“, berichtet Bürgermeister Markus Honnigfort. Die iPads verbleiben im Eigentum des Schulträgers, also der Stadt Haren (Ems) und werden den Schulen für die Ausleihe an die Schülerinnen und Schüler überlassen. Eine Leihgebühr wird dabei nicht erhoben. Während den Schülerinnen und Schülern der Oberschulen der Umgang mit den Tablets zumeist vertraut ist, werden die Geräte an den Grundschulen vor der Abgabe zunächst einmal in den Klassen getestet, damit auch die jüngeren Kinder den Umgang mit den Geräten und Anwendungen erlernen. Im Fall der Fälle können die Kinder dann auch mit den Geräten von zuhause aus Lernen. „Ohne die Hilfe der Eltern ist Home-Schooling im Grundschulalter kaum möglich. Das Sofortausstattungsprogramm schafft jedoch gleiche Voraussetzungen und nimmt damit eine wichtige Hürde bei der Bildungsgerechtigkeit“, so Bürgermeister Markus Honnigfort. Ein weiteres Förderprogramm des Landes Niedersachsen soll in Kürze folgen. Hierbei handelt es sich um die Anschaffung von mobilen Endgeräten für die Lehrkräfte. „Diese Richtline befindet sich derzeit in der End-Abstimmung mit den kommunalen Spitzenverbänden. Wir hoffen, dass wir auch hier schnellstmöglich in die Umsetzungsphase kommen und die Geräte dann entsprechend beschaffen können. Wir rechnen mit einer möglichen Fördersumme von rund 80.000 Euro“, erläutert Dieter Sturm abschließend.
(Bild: Stadt Haren (Ems) | Christian Kuhl, Mitarbeiter EDV bei der Stadt Haren (Ems), Markus Honnigfort, Bürgermeister der Stadt Haren (Ems) und Dieter Sturm, Erster Stadtrat bei der Stadt Haren (Ems))
(PM)
(17.03.21)