Nordhorn/Lingen: Das Gesicht der HSG Nordhorn-Lingen-Mannschaft zur neuen Saison nimmt immer deutlichere Formen an. Nun ist – nach der Verpflichtung von Max Jaeger aus Coburg – auch der Job auf Linksaußen doppelt vergeben: Der 21-jährige Elias Ruddat stößt vom um den Klassenerhalt kämpfenden TuS Vinnhorst zur HSG. Die HSG stellt den ehrgeizigen jungen Mann vor.
Elias wurde in Magdeburg geboren und erlernte seinen Sport beim SCM, einer der namhaftesten Adressen im europäischen Handball. 14 Jahre lang war er für den amtierenden Champions-League-Sieger aktiv. In Magdeburg durchlief er sämtliche Jugendteams, war Kapitän der A-Junioren und spielte zwei Jahre lang bei den SCM-Youngsters in der 3. Liga. Während dieser Zeit gehörte er häufiger zum Kader der Profis, kam dort bei Verletzungen der etablierten Linksaußen zu Kurzeinsätzen und nennt somit Medaillen für Titel der Dt. Meisterschaft (2022), die Champions League (2023) sowie die Klub-WM (2022+2023) sein Eigen.
Zur laufenden Saison wechselte Elias zum Aufsteiger in die 2. Liga, dem TuS Vinnorst aus dem gleichnamigen Hannoveraner Stadtteil. Dort teilt er sich seine Position mit einem erfahreneren Mannschaftskameraden und wird von seinem Trainer Dominikovic auch zunehmend auf der halblinken Verteidiger-Position gebracht. Im Pokalspiel Ende August traf er doppelt gegen die HSG, dagegen kam er beim Remis im Meisterschafts-Hinspiel Anfang Dezember nicht zum Einsatz.
Aktuell steht Elias mit dem TuS auf dem ersten Abstiegsplatz, doch er sagt: „Unsere Devise ist: Solange der Klassenerhalt theoretisch möglich ist, werden wir alles versuchen. Wir sind Kämpfer und geben bis zum Schluss alles.“ Am 26. Mai wird er sein letztes Heimspiel für Vinnhorst dann gegen die HSG bestreiten und blickt voraus: „Darauf freue ich mich. Natürlich will ich dann auch einen guten Eindruck hinterlassen und meinen Namen bekannt machen. Und ich hoffe, mit dem TuS noch zwei Punkte für den Klassenerhalt zu holen.“
Anschließend geht es für Elias, seiner ebenfalls sehr sportlichen Freundin und ihr gemeinsames Kind, dessen Geburt unmittelbar bevorsteht, nach Nordhorn. „Die HSG ist ein großer, toller Verein, den ich natürlich kenne, seit ich Handballer bin, und den man immer auf dem Zettel hat. Das gilt natürlich auch für das kommende Jahr. Nach meiner Einschätzung machen die Verantwortlichen einen ausgezeichneten Job, und wenn sich das neue Personal gut zusammenfindet, haben wir natürlich große Ziele.“ Sein Partner auf der Linksaußen-Position wird dann Max Jaeger sein, der aus Coburg zur HSG kommt. Beide trafen übrigens erst vor acht Tagen aufeinander. „Ich will mich sportlich weiterentwickeln und kann dabei sicherlich auch von Max eine Menge lernen“, sagt Elias.
Mit seinem neuen Coach Mark Bult war er natürlich ausführlich in Kontakt und lobt ihn als „qualitativ hochwertigen und sehr positiven Trainer“. Er freut sich auf sein neues Umfeld in Nordhorn, das gleichzeitig familiär und sportlich ambitioniert sei, und bedankt sich für die wertvolle Unterstützung aus der HSG-Geschäftsstelle z. B. bei der Wohnungssuche. Sehr respektabel ist zudem: Bei allem Fokus auf Handball und seine größer werdende Familie hat Elias sich auch die Fortsetzung seines Psychologie-Studiums vorgenommen. Nur noch einige Module fehlen ihm bis zum Bachelor. In unserem Gespräch wird klar: Elias ist bescheiden, zielstrebig, weiß, was er will, und steht trotz seines jungen Alters mitten im Leben.
Die HSG bat auch Mark Bult um ein Statement zu seinem neuen Spieler: „Mit Elias Ruddat haben wir einen jungen Linksaußen verpflichtet, der seinen Sport in der Magdeburger Handball-Schule gelernt hat. Neben seiner Qualität als schneller und gefährlicher Gegenstoßspieler ist er uns inzwischen auch als starker Verteidiger auf der Halbposition aufgefallen, was ihn sehr flexibel einsetzbar macht.“
(Bilder: HSG Nordhorn-Lingen)
(PM)
(22.04.24)