In Niedersachsen sollen die Kitas bis August geschlossen bleiben. Auch die Notbetreuung soll nur für eine begrenzte Zahl an Kindern geöffnet werden – die Hälfte der Kinder wird weiter zu Hause bleiben. Eine Perspektive für diese Eltern bietet die Landesregierung derzeit nicht. „ Die Angebote der Notbetreuung reichen nicht aus, um den Bedarf zu decken“, stellt Volker Bajus, Mitglied des niedersächsischen Landtags, fest. „Deshalb ist es entscheidend, dass auch diesen Eltern Perspektiven geboten werden.“
Die Grünen verweisen darauf, dass der Druck in den Familien wächst, wenn die Wirtschaft jetzt hochfährt und immer mehr Eltern an ihren Arbeitsplatz zurückkehren müssen. „Auch die Eltern im Homeoffice stellen immer öfter zermürbt fest: Arbeiten und sich zugleich um die Kleinen kümmern – das geht nicht, wie ich aus vielen Gesprächen weiß“, so Bajus.
Der grüne Landtagsabgeordnete fordert daher weitere Maßnahmen. „Das Land hätte in den vergangenen Wochen des Shutdowns die Zeit nutzen müssen, um gemeinsam mit den Kommunen und Trägern nach weiteren Möglichkeiten der Notbetreuung zu suchen.“, kritisiert Volker Bajus. Der Grüne Politiker fordert: Für alle Eltern, die bis August keine Kita-Betreuung bekommen können, braucht es einen rechtlich abgesicherten Anspruch auf Freistellung und ein Corona-Elterngeld als finanzielle Unterstützung, wenn der Lohn ausfällt: „Die fehlende Kita-Betreuung darf nicht den Arbeitsplatz der Eltern gefährden.“
Wenn die Kapazitäten in den Kitas nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken, dann müsse der Druck aus den Kitas und von den Eltern genommen werden. „Ich verstehe nicht, warum sich das Land hier nicht mehr engagiert. Wir brauchen dringend einen besseren Kündigungsschutz, ein verlängertes Elterngeld und faire Anspruchsvoraussetzungen. Homeoffice darf kein Ausschlussgrund mehr sein“, fordert Bajus abschließend.
(Foto: Symbolbild)
(13.05.20)