Meppen: Ländlich peripher, aber mit starker Zuwanderung, niedriger Arbeitslosigkeit und einem vitalen Arbeitsmarkt – so präsentiert sich das Emsland. Es koppelt sich damit von der üblichen Entwicklung vieler ländlicher Gebiete Deutschlands ab, die oftmals unter Abwanderung und Verödung zu leiden haben. Nicht nur zahlreiche Studien bestätigen die hohe Lebensqualität im Emsland. Jetzt belegt auch ein Preis, dass es sich hier gut leben lässt: Landrat Marc-André Burgdorf konnte die Auszeichnung „Landschafft 2021“ der Deutschen Stiftung Kulturlandschaft (DSK) entgegen nehmen.
Hermann Bimberg, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, übergab die mit 7500 Euro dotierte Würdigung, die in enger Kooperation mit dem Deutschen Landkreistag alle zwei Jahre vergeben wird, im Meppener Kreishaus. „Unser Preis würdigt Landkreise, denen es gelingt, gleichwertige Arbeits- und Lebensbedingungen für ihre Bevölkerung in einer intakten Kulturlandschaft zu sichern. Dazu bedarf es vor allem zukunftsorientierter Initiativen der Verwaltung gemeinsam mit allen sozialen Gruppen. Diese herbeizuführen und voranzutreiben, ist vornehmste Aufgabe des Kreistages und des Landrats. Aus unserer Sicht ist all das im Landkreis Emsland der Fall“, begründet Bimberg die Preisverleihung. Der Preis solle positive Beispiele hervorheben und damit der „leidigen Entleerungsdiskussion über den ländlichen Raum“ etwas entgegensetzen.
Burgdorf dankte in diesem Zusammenhang dem Kreistag, der mit seinen Beschlüssen dafür sorge, dass eine gute und fruchtbare Politik für das Emsland gemacht werden könne. Er stelle immer wieder fest, dass auch die Tatkraft der Menschen im Emsland und ihr ehrenamtliches Engagement einer der zentralen Erfolgspfeiler darstellten.
Grundlage der Auszeichnung ist eine Bewerbung des Landkreises, die insbesondere die Maßnahmen des Landkreis Emsland zur Förderung und Aktivierung der Dorfgemeinschaften zum Inhalt hatte. Das Preisgeld soll für eine Moderatorenschulung im Rahmen des Projekts Erzählcafé genutzt werden. Auf lange Sicht sollen möglichst eigenständige Initiativen vor Ort entstehen, die beispielsweise zusammen mit den emsländischen Heimatvereinen angeboten werden könnten. Hierfür werden Personen geschult, die die Erzählcafés ehrenamtlich begleiten und moderieren. „Bei den Erzählcafés handelt es sich um ein Instrument zur Förderung und Wertschätzung des autobiografischen Erzählens. Die Kommunikation in der örtlichen Gemeinschaft und die Förderung der plattdeutschen Sprache sind die Schwerpunkte der emsländischen Erzählcafés“, erläutert Burgdorf.
Bisherige Preisträger der Auszeichnung „Landschafft“ waren die Landkreise Oberschwabens, der Landkreis Ilmenau, der Landkreis Kulmbach, der Landkreis Nordfriesland, der Landkreis Cham und der Landkreis Coesfeld.
(Bild: Landkreis Emsland)
(PM)
(29.07.21)