Landkreis Emsland: Die Bundesstraße 70 zwischen Bramsche und Lünne wird auf einer Länge von rund 4,3 Kilometern erneuert. Die Fahrbahn und der Radweg werden ab dem 7. September in drei Bauabschnitten saniert. Zum Einsatz kommt auf einem Teststück von 750 Metern auch eine neue Methode, den Asphalt zu verarbeiten. Dabei handelt es sich um ein Pilotprojekt. Darauf weist die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr im Geschäftsbereich Lingen in einer Pressemitteilung hin. Die Arbeiten starten Anfang September und sollen Mitte Juni (2023) abgeschlossen werden. Es gibt insgesamt drei Bauabschnitte (BA):
1. BA: Bramsche – Venneberg (Mülldeponie); 7. September bis ca. Dezember
2. BA: Venneberg – L 58 Richtung Emsbüren; ca. März bis Ende ca. Mai 2023
3. BA: L 58 Richtung Emsbüren – L 58 Richtung Messingen; ca. Ende Mai bis ca. Mitte Juni 2023
Eine Baupause ist aufgrund der zu erwartenden Witterung nach dem Abschluss des ersten Bauabschnittes von Dezember bis ca. März eingeplant. Die Umleitung von Lingen aus kommend erfolgt über die B213, weiter über die B214 und über die L57 bis Messingen und weiter über die L58 bis Lünne. Von Rheine kommend Richtung Lingen führt die Umleitungsstrecke von der K304 bis Beesten, weiter über die L57 bis zur B214. Diese Umleitungen gelten für die ersten beiden Bauabschnitte. Die Radweg – Umleitung führt über das untergeordnete Straßen – und Wegenetz entlang der Baustelle. Für den dritten Bauabschnitt (ab Ende Mai 2023) führt die Umleitung aus Rheine kommend über die K308 und K324 bis Beesten und dann über die L57, B214 und B213 nach Lingen. Die Verkehre aus Richtung Lingen kommend werden über die B213, B214, L57 und K304 umgeleitet.
Auf einer rund 750 Meter langen Teststrecke im ersten Bauabschnitt wird auch eine neue Bauweise angewendet. Dabei handelt es sich um „temperaturabgesenkten Asphalt“. Hintergrund ist eine geplante Einführung eines Arbeitsplatzgrenzwerts (AGW) für Dämpfe und Aerosole bei der Heißverarbeitung von Bitumen. Genauer gesagt soll untersucht werden, in wie weit eine Temperaturabsenkung des Asphalts eine Minderung der Dampf – und Aerosolbildung bewirkt und ob die Methode zum temperaturabgesenkten Einbau ausreichend ist, um die Gesundheitsgrenzwerte einzuhalten. Zum Hintergrund: Je höher die Asphalttemperatur ist, desto höher ist auch die Konzentration der Dämpfe und Aerosole. Deshalb soll die Asphalttemperatur bei der Herstellung und dem Einbau so gering wie möglich gehalten werden. Bisher erfolgt die Verarbeitung des Asphalts bei durchschnittlich 180 Grad Celsius – bei der neuen Methode wird die Einbautemperatur im Schnitt um 20 Grad herabgesetzt. Neben der Emissionsreduzierung sollen auch der schonende Umgang mit Bindemitteln und Mischanlage, der höhere Verformungswiderstand bei Hitzeeinwirkung sowie ein geringer Energiebedarf bei der Herstellung Vorteile bei dieser neuen Art der Verarbeitung sein. Die Ergebnisse der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) werden zunächst gesammelt und später dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr zur Verfügung gestellt. Die neue Methode wird auf Autobahnen und Bundesstraßen getestet.
(Symbolbild)
(PM)
(01.09.22)