Werlte: Schüler der zehnten Klasse der Albert-Trautmann-Realschule veranstalteten anlässlich zum Jahrestag der Reichsprogromnacht eine Erinnerungsfeier mit dem Thema „Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung“. Knapp 80 Jahre später, am 9. November, versammelten sie sich gemeinsam mit über 100 Bürgerinnen und Bürgern, Kirchen- und Schulvertretern, neben Politikern aus Werlte auf dem Samuel-Jacobs-Platz um den jüdischen Opfern zu gedenken. Bürgermeister Daniel Thele betonte die Wichtigkeit dieser Veranstaltung, gerade in der heutigen Zeit.
Im Jahr 2018 wurden bereits Stolpersteine an ehemaligen jüdischen Wohnhäusern platziert. Die Schülergruppe rekonstruierte anhand der Unterlagen des Landesgerichts Osnabrück, was mit den sieben jüdischen Familien in Werlte in der Reichsprogromnacht geschah. Eine Aneinanderreihung von Grausamkeiten. Die SA-Kommandos verwüsteten das Bethaus, zündete den Menora-Leuchter und die Thorarolle an, schlugen die Männer blutig und zwangen sie liedersingend über Scherben zu kriechen. Horrorszenarien dieser Zeit.
Die Schüler entwickelten drei Stationen zum Durchgangslager Westerbork, wo auch die Jüdin Anne Frank untergebracht war. Es ging um die Deportation in die Konzentrationslager und es wurde das Schicksal der Familie Simon aus Werlte dokumentiert.
Eine wertvolle Veranstaltung gegen das Vergessen, denn das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung.
(Fotos: Andy Albers, Stadt Werlte)