Berlin/Lingen. Der FASD Deutschland e. V. mit Sitz in Lingen hofft auf den Publikumspreis des Deutschen Engagementpreises 2021. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann drückt dem Team um Gisela Michalowski die Daumen: „Das Engagement vom FASD Deutschland und Gisela Michalowski ist einmalig. Ich kenne keine zweite Initiative, die sich mit so viel Einsatz und gutem Willen für die Gesundheit ungeborener Kinder einsetzt.“
Noch bis zum 20. Oktober 2021 können alle bei einer öffentlichen Online-Abstimmung über die Sieger des Deutschen Engagementpreises entscheiden. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Der FASD Deutschland hat es sich zur Aufgabe gemacht, vor den Gefahren des Alkoholkonsums während einer Schwangerschaft zu warnen. Jährlich kommen bis zu 10 000 Kinder mit alkoholbedingten Schädigungen auf die Welt, die unter dem Begriff Fetale Alkoholspektrumstörungen (FASD) zusammengefasst werden. Gisela Michalowski und ihr Team versuchen, diese Zahl mit informativen und präventiven Maßnahmen zu verringern.
Für Albert Stegemann ist das Thema eine Herzensangelegenheit. „Die Gefahr von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft wird weiterhin maßlos unterschätzt. Dank des Engagements aus Lingen ist das Thema aber bundesweit präsent“, betont Albert Stegemann, der für seine Fraktion auch als Sprecher für den gesundheitlichen Verbraucherschutz eintritt.
In den Jahren 2017 bis 2021 hat das Bundesgesundheitsministerium für die jährliche FASD-Fachtagung insgesamt rund 240.000 Euro zur Verfügung gestellt. Die nächste und insgesamt 22. FASD Fachtagung findet Mitte September in Leipzig statt.
Des Weiteren hatte die Bundesregierung beispielsweise den Pocket Guide FASD sowie ein Handbuch zur Unterstützung der Betroffenen auf den Weg gebracht. „Dies wäre ohne das Engagement von Gisela Michalowski nicht denkbar gewesen“, unterstreicht Stegemann, der 2018 in einem Gespräch zwischen Gisela Michalowski und der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Marlene Mortler vermittelte.
Dennoch bleibe bei der Prävention noch viel zu tun, betonte Michalowski seinerzeit: „Jede Frau sollte wissen, dass Alkohol in der Schwangerschaft dem Kind massiv schaden kann. Trotzdem trinkt laut Studien jede vierte Schwangere in Deutschland. Dabei leiden die Betroffenen ein Leben lang an den Behinderungen.“
Nicht nur in der Bevölkerung, auch unter Ärzten sei die Krankheit oft nicht bekannt. Um Fehldiagnosen zu vermeiden, soll FASD nach Wunsch der Teilnehmer künftig als Krankheitsbild in das internationale ICD-Klassifikationssystem aufgenommen werden. Darüber hinaus fordert die FASD Deutschland ein verpflichtendes Kennzeichen auf alkoholischen Getränken, das Schwangere zum Verzicht auf Alkohol auffordern soll.
Mit dem Preis zeichnet das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend seit 2009 vorbildliche Beispiele für Engagement aus. Insgesamt wurden in diesem Jahr 573 Vorschläge gemacht. Die Jury hat Anfang September die Preisträgerinnen und Preisträger des Engagementpreises in fünf Kategorien ausgewählt. Jetzt stehen die übrigen Einreichungen noch bis zum 20. Oktober 2021 bei der öffentlichen Online-Abstimmung zur Wahl für den mit 10.000 Euro dotierten Publikumspreis.
Weitere Informationen gibt es auf der Homepage www.deutscher-engagementpreis.de. Dort kann jeder auch an der Abstimmung für den Publikumspreis teilnehmen.
(Bilder: FASD Lingen/FASD)
(PM)
(10.09.21)