Papenburg: Am 2. Januar brach mitten im Stadtzentrum vom Papenburg ein Feuer aus. Das Wahrzeichen der Stadt, die Brigg „Friederike“, fiel den Flammen dabei zum Opfer. Während von außen kaum Schäden zu sehen sind, ist das Innere des Schiffes komplett zerstört. Bereits am Tag des Brandes rollte eine große Welle der Spendenbereitschaft auf die Stadt Papenburg zu.
„Sowohl Personen direkt aus Papenburg, wie auch Ehepaare, die auf der Friederike geheiratet haben und aus dem Umland stammen, haben uns kontaktiert und gefragt, wohin gespendet werden kann. Wir waren im Rathaus erstaunt, wie groß die Solidarität ist“, sagt Bürgermeister Bechtluft hoch erfreut. Im ersten Halbjahr des Jahres 2021 waren bereits acht Trauungen auf der Brigg Friederike geplant. Die Mitarbeiterinnen im Standesamt haben die Hochzeitspaare unverzüglich angerufen und über die Geschehnisse informiert. Es wurden Alternativen durchgesprochen und offene Fragen beantwortet. Vielfach konnten bereits andere Orte für die Trauungen vereinbart werden.
In den vergangenen Jahren wurden jährlich von 200 bis 220 Trauungen im Stadtgebiet etwa 20 Ehepaare auf der Brigg Friederike getraut. Darunter waren im Jahr 2018 auch die Eheleute Hoheisel. Am 3. August des Jahres 2018 gaben sie sich auf der Brigg Friederike das Eheversprechen. Auch heute noch glücklich verheiratet waren die Eheleute sehr betroffen von der Nachricht des Feuers, da dieses Schiff doch großen emotionalen Wert hat. „Wir haben uns gleich aus mehreren Gründen für die Brigg Friederike entschieden. Meine Frau, die von der Insel Baltrum stammt und dort auch heute noch als Wattführerin tätig ist, trägt ebenfalls den Vornamen Friederike. Neben dem schönen Zufall der Namensgleichheit war für uns der maritime Hintergrund besonders“, berichtet Florian Hoheisel und schwelgt dabei in Erinnerungen an diesen besonderen Tag. „Es war ein ganz besonderes Ambiente im Schiff während unserer Trauung. Wir sind noch immer sehr dankbar, dass wir hier heiraten durften.“ Die Eheleute Hoheisel haben sich noch am Tag des Brandes im Rathaus gemeldet und gefragt, ob ein Spendenkonto eingerichtet wird.
Auch Michael Wessels, ein Fotograf und gebürtiger Papenburger, wird wehmütig, wenn er an die vielen beeindruckenden Bilder aus der Stadtmitte denkt. „Oft war die Friederike mit dem Rathaus im Hintergrund ein schönes Motiv – egal ob für Kalenderbilder oder Jahreszeitenbilder, die ich in den sozialen Medien oder auf meinen Seiten veröffentlicht habe. Die Brigg ist das Wahrzeichen in Papenburg, welches nicht nur oft Motiv meiner Linse wurde, sondern auch von allen anderen Fotografen. Ich hoffe, dass das Schiff wieder vollständig saniert werden kann und so auch zukünftig den Weg auf das ein oder andere Bild findet“, sagt er wehmütig. Michael Wessels hat sich unmittelbar nach dem Brand dazu entschieden, die Einnahmen aus dem Erlös seines Kalenderverkaufes anteilig für die Reparatur der Brigg zu spenden. „Ich möchte auf diesem Weg etwas Gutes tun. Die Brigg gehört zu Papenburg. Das soll so bleiben.“ Der Kalender für 2022 wird voraussichtlich Ende April fertiggestellt und geht dann in den Verkauf.
Die Stadt Papenburg hat auf diese Anfragen reagiert und ein Spendenkonto speziell für den Wiederaufbau der Brigg Friederike eröffnet. Wer sich also den Eheleuten Hoheisel und dem Fotograf Michael Wessels anschließen möchte, hat hierzu unter Bezugnahme auf folgende Daten die Möglichkeit:
Empfänger: Stadt Papenburg
IBAN: DE21 2665 0001 0000 0105 87 (Sparkasse Emsland)
Aus dem Verwendungszweck müssen sich folgende Angaben ergeben: Anschrift und Name des Spenders, Stichwort „Brand Friederike“ sowie ein Hinweis auf das Sachkonto „SK 27290021“. Die Angaben werden benötigt, um entsprechende Spendenbescheinigungen ausstellen zu können.
(PM)
(21.01.21)