Familie Börger aus Wietmarschen in der Grafschaft Bentheim hat es geschafft. Sie darf sich mit ihrem Milchviehbetrieb „Bester Milcherzeuger Niedersachsens 2020“ nennen. Jessica und Hartmut Börger wurden heute (10. Dezember) im Rahmen einer digitalen Preisverleihung von Barbara Otte-Kinast, Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, geehrt. Sie erhielten die „Goldene Olga 2020“ und einen Geldpreis in Höhe von 3.500 Euro. Für ein Jahr kommt damit die lebensgroße, goldene Kuh-Statue zu Gast auf den Hof.
Den zweiten Platz belegte der Milchviehbetrieb Borchers aus Suurhusen im Landkreis Aurich. Annika und Jann Borchers wurden mit der „Silbernen Olga 2020“ und 2.000 Euro ausgezeichnet.
Die „Bronzene Olga“ ging in diesem Jahr in den Landkreis Diepholz: In Bassum-Bünte können sich Tina und Hergen Brüning über die hohe Auszeichnung und ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro freuen.
Plätze vier und fünf für Betriebe aus den Landkreisen Cloppenburg und Cuxhaven
Der vierte Platz ging an Anita und Michael Lucassen aus Barßel im Landkreis Cloppenburg. Sie erhielten ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro. Den fünften Platz und damit verbunden ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro sicherten sich Andrea und Mathias gemeinsam mit ihren Söhnen Timo und Philipp Janke aus Cuxhaven.
Der Milchlandpreis – ein Unternehmerpreis für Nachhaltigkeit
Die niedersächsische Milchwirtschaft hat heute die besten zehn ihrer insgesamt rund 8.800 Milchviehhalter mit dem „Milchlandpreis 2020“ geehrt. Mehrere hundert Online-Zuschauer verfolgten die Live-Übertragung der Preisverleihung, die in diesem Jahr Corona-bedingt digital auf dem Messegelände in Hannover durchgeführt wurde. Die Gewinner der Goldenen, Silbernen und Bronzenen Olga nahmen ihre Auszeichnungen per Videozuschaltung entgegen und erhielten überraschenden Besuch von einem ihrer jeweiligen Gutachter, der die Kuhstatuette überreichte.
Die Auszeichnung ist nach Angaben der Landesvereinigung als „Unternehmerpreis für nachhaltiges Wirtschaften“ konzipiert. Zur Bewertung der Nachhaltigkeit der Wirtschaftsweise der einzelnen Betriebe prüft ein jeweils aus zwei Fachleuten bestehendes Gutachterteam nicht nur die Höfe sehr intensiv, sondern insbesondere auch deren Aktivitäten in den Bereichen Ökologie, Tierwohl, Soziales und Ökonomie. „Ziel ist es, jedes Jahr einen Milcherzeugerbetrieb als Preisträger der „Goldenen Olga“ zu ermitteln und auszuzeichnen, der nicht nur eine optimale Rohmilch produziert, sondern der hervorragend wirtschaftet und sich durch einen besonders verantwortungsbewussten Umgang mit seinen Tieren, der Umwelt und den auf dem Hof arbeitenden Menschen hervorhebt“, so die Landesvereinigung in der Ausschreibung zum Wettbewerb.
Ministerin, Landvolk-Präsident und LVN-Vorsitzende stellen Nachhaltigkeitsgedanken heraus
Im Mittelpunkt der Festansprachen der niedersächsischen Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast, des Landvolkpräsidenten Albert Schulte to Brinke sowie der Vorsitzenden der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen, Jan Heusmann und Herbert Heyen, stand deren Bemühen um eine nachhaltige Erzeugung qualitativ hochwertiger Milch und die Anerkennung der offenen Verbraucher-Kommunikation der Preisträger.
Ministerin Otte-Kinast lobt verantwortungsbewusste Erzeugung hochwertiger Milch auf den Höfen der Sieger
Barbara Otte-Kinast, Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, verwies in ihrem Grußwort auf die besonderen Leistungen der Siegerbetriebe im Bereich Nachhaltigkeit: „Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit schließen sich nicht aus. Die „Goldene Olga“ zeichnet zum 20. Mal niedersächsische Betriebe aus, die mit viel Unternehmersinn und Verantwortungsbewusstsein für Tier und Umwelt wertvolle Rohmilch erzeugen. Der Wettbewerb ist ein echter Gewinn für unser Milchland Niedersachsen!“
Landvolkpräsident Schulte to Brinke: „Die Betriebe engagieren sich weit mehr als Gesetze und Standards es vorgeben.“
Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke lobte das große Engagement der prämierten Betriebe im Bereich Nachhaltigkeit: „Die Betriebe, die am Wettbewerb teilnehmen, beweisen dass sie sich seit Generationen für eine nachhaltige Bewirtschaftung einsetzen. Sie vereinen ökonomischen Erfolg mit Tierwohl, Ökologie und sozialem Engagement und leisten freiwillig deutlich mehr als Gesetze und Standards es vorgeben. Das verdient große Anerkennung – erst recht in diesem Jahr, denn die Corona-Pandemie hat auch auf den Milchmarkt erheblichen Druck ausgeübt. Der ‚Goldenen Olga‘ gratuliere ich im Jubiläumsjahr zum 20jährigen Bestehen. Dieser Preis symbolisiert glänzend die verdiente Wertschätzung für unsere Milchviehhalter.“
LVN-Vorsitzender Heusmann:
„Der Milchlandpreis motiviert die Betriebe zu einer noch nachhaltigeren Milcherzeugung.“
Jan Heusmann, Vorsitzender der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN), unterstrich den hohen Anspruch des Milchlandpreises an die Kandidaten, die eine fachliche Antwort auf die öffentliche Diskussion um die Milchviehhaltung sei: „In den letzten 20 Jahren konnten wir als LVN gemeinsam mit über 1.000 Teilnehmern der Wettbewerbe zeigen, dass niedersächsische Milchbauernhöfe ihre Verantwortung ernst nehmen und sich auf den Weg machen, nachhaltig zu wirtschaften“, so Heusmann. „Es ist in all den Jahren immer wieder beachtlich, welche Motivation die Auszeichnung im Wettbewerb auf den Höfen hinterlässt und welche Entwicklungen im Bereich Tierwohl und Umweltschutz auf den Betrieben zu beobachten sind. Auch kleine Veränderungen zählen auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft der Milchwirtschaft.“
LVN-Vorsitzender Heyen:
„Der Milchlandpreis ist eine Brücke zwischen der Landwirtschaft und den Verbrauchern.“
In seinem Schlusswort betonte Herbert Heyen als stellvertretender Vorsitzender der Landesvereinigung die wichtige Rolle des Milchlandpreises für die Kommunikation zwischen niedersächsischen Landwirten und Verbrauchern: „Der Milchlandpreis und die Goldene Olga sind mit ihrer ganzheitlichen Begutachtung der teilnehmenden Milchbetriebe bis heute einzigartig in der Branche geblieben. Der Wettbewerb unterstützt damit gestern wie heute die Bemühungen um die Nachhaltigkeitsziele der Molkereibetriebe in Niedersachsen, andererseits bietet er immer wieder die Möglichkeit, mit Verbrauchern über nachhaltige Themen ins Gespräch zu kommen.“
Fachjury beurteilte die Kandidaten
Das Besondere am Milchlandpreis-Wettbewerb ist, dass sich die ausgezeichneten Milchviehhalter nach ihrer Bewerbung einem mehrstufigen Beurteilungsverfahren unterzogen haben. Die Beurteilung der Kandidaten durch eine Fachjury richtet sich dabei grundsätzlich nicht nur nach den erreichten Zielen, sondern auch nach der Systematik der Umsetzung von Maßnahmen und der Planung von zukünftigen Schritten.
Basis für die Beurteilung sind die vier Säulen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie, Tierwohl und Soziales. Es geht zum Beispiel um den gesamten Bereich des Herdenmanagements mit Fütterung, Tierhaltung und Tiergesundheit. Ebenso wichtig sind beim Milchlandpreis auch die betriebswirtschaftliche Beurteilung des Hofes aufgrund der Betriebsergebnisse sowie die Bereitschaft der Betriebsleiter zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung. Damit wählt die LVN einen ganzheitlichen Ansatz in der Beurteilung, der bei der Vergabe derartiger Preise einzigartig ist. Prämiert wurden jetzt also die Top-Milcherzeuger Niedersachsens.
Sponsoren unterstützen den Wettbewerb
Verlässlich und aktiv zeigen sich in diesem Jahr erneut die langjährigen Sponsoren des Milchlandpreises: Die Maschinenfabrik Bernard Krone, das Landmaschinenhandelsunternehmen LVD Bernard Krone, die Firma GEA Farm Technologies GmbH, die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems sowie die RWG Raiffeisen-Warengenossenschaft Ammerland-OstFriesland eG. Alle Sponsoren unterstützen den Milchlandpreiswettbewerb insbesondere auch deshalb, weil sie sich eng mit der Milchwirtschaft im norddeutschen Raum verbunden fühlen.
Weitere Informationen im Internet unter: www.milchland.de/milchlandpreis2020
(Symbolbild)
(PM)
(10.12.20)