Niedersachsen wird am 27. Dezember mit dem Impfen gegen COVID-19 in Alten- und Pflegeheimen beginnen. Sowohl die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) als auch die EU-Kommission haben grünes Licht für die Zulassung des COVID-19-Impfstoffs von Biontech und Pfizer in der Europäischen Union gegeben. Mit einer ersten Marge sollen zu Weihnachten zunächst etwa 9.750 Impfdosen in Impfzentren in Osnabrück und Cloppenburg geliefert werden, von dort aus werden die ersten Impfungen mobil in Alten- und Pflegeheimen vorgenommen. Da der vollständige Impfschutz eine Zweifachimpfung erfordert, können mit den zu Beginn gelieferten 9.750 Impfdosen knapp 5.000 Niedersächsinnen und Niedersachsen geimpft werden.
Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann: „Das sind gute Nachrichten für die Menschen in Niedersachsen. Die anfänglich in geringer Menge verfügbaren Impfdosen werden wir entsprechend mit dem größten Nutzen für die Menschen im Land einsetzen – und zwar zunächst in den Landkreisen, in denen ein langandauerndes Infektionsgeschehen vorliegt und die Einrichtungen entsprechend die höchste relative Betroffenheit haben.“ Hier sei das Infektionsrisiko am größten, so Reimann. „Deshalb werden wir am 27. Dezember in den Landkreisen Osnabrück und Cloppenburg mit dem Impfen starten.“
Niedersachsen wird bis Ende des Jahres in weiteren Lieferungen voraussichtlich noch etwa weitere 117.000 Impfdosen erhalten. Nach bisher bekannten Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums soll Niedersachsen dann ab Januar 2021 regelmäßig jede Woche 63.375 Impfdosen erhalten. Bis Ende März sollen bundesweit 10,1 Millionen Impfdosen geliefert werden, von denen Niedersachsen etwa 10 Prozent erhalten wird. „In Niedersachsen zählen zu der ersten Priorisierungsgruppe etwa 800.000 Menschen. Es ist daher entscheidend, dass die Impfzentren regelmäßig weitere Lieferungen des Impfstoffes erhalten. Dann können wir hoffentlich sehr schnell die besonders gefährdeten Personen impfen“, so Carola Reimann. Laut Coronavirus-Impfverordnung des Bundesgesundheitsministeriums sollen Bund und Länder den zunächst nur begrenzt vorhandenen Impfstoff in einer festgelegten Reihenfolge – priorisiert in drei Gruppen – einsetzen. Die Priorisierungen richten sich nach dem Grad des individuellen Risikos, insbesondere durch Alter, Wohnsituation, Vorerkrankung und beruflicher Exposition.
Im ersten Quartal 2021 rechnet die Niedersächsische Gesundheitsministerin mit der Zulassung weiterer Impfstoffe, die auch bei Kühlschrank-Temperaturen zu handhaben sind. Diese können dann neben den Impfzentren und mobilen Teams auch von den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten verimpft werden. Reimann: „Wenn solch ein Impfstoff erst mal verfügbar ist, erreichen wir relativ schnell eine sehr viel höhere Impfleistung. Zum Vergleich: Im Oktober und November wurden mehr als 20 Millionen Deutsche in den Praxen gegen Grippe geimpft. „Für die Impfung gegen Corona sind zwei Impfungen im Abstand von drei, vier Wochen notwendig. Wenn erst einmal genügend Impfstoff da ist, können wir bis Herbst 2021 vielen Niedersächsinnen und Niedersachsen einen wirksamen Schutz gegen das Coronavirus geben. Wir werden dann ganz anders in den nächsten Winter gehen können. Ich rechne Ende des kommenden Sommers mit einer deutlich besseren Situation.“
(Symbolbild)
(PM)
(22.12.20)