Wie das Bundesministerium für Gesundheit mitteilte, soll die Impfung mit dem Impfstoff von AstraZeneca in Deutschland noch am Freitag wieder starten. Dies kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bei einer Pressekonferenz in Berlin an. Die Europäische Arzneimittelagentur hatte nach dem Bekanntwerden mehrerer Fälle von seltenen Hirnvenen-Thrombosen empfohlen, weiter mit dem Vakzin zu impfen, aber das Bewusstsein für mögliche Risiken zu schärfen. „Es war richtig, die Impfung mit AstraZeneca vorsorglich auszusetzen, bis die auffällige Häufung der Fälle dieser sehr seltenen Thrombosen-Art analysiert worden ist“, sagte Spahn. „Ärztinnen und Ärzte müssen Bescheid wissen, damit sie die Impfwilligen aufklären können. Und Bürgerinnen und Bürger müssten darauf vertrauen können, transparent informiert zu werden.“
Bei Frauen unter 55 Jahren seien mehr Fälle von Thrombosen mit Thrombozytopenie – in manchen Fällen mit tödlichem Ausgang – im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung berichtet worden, als normalerweise zu erwarten wären. Es handle sich aber um sehr wenige Fälle, sagte Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts. „Es ist unklar, ob diese Events ursächlich mit dem Impfstoff in Zusammenhang zu bringen sind. Das Paul-Ehrlich-Institut wird die Ereignisse weiter aufmerksam beobachten“.
Ärztinnen und Ärzte sollten auf Anzeichen einer solchen Sinusvenenthrombose achten und ihre Patientinnen und Patienten darauf hinweisen. Geimpfte sollten sich sofort an einen Arzt wenden, wenn sie vier bis 16 Tage nach einer Impfung – also nach Abklingen der üblichen Impfreaktionen – Symptome wie Kurzatmigkeit, Unterleibsschmerzen oder Schwellungen in Gliedern entwickeln. Auch bei starken oder anhaltenden Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen sollten Betroffene sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
(Symbolbild)
(18.03.21)