Lingen: Schulleiter Frank Ramler erinnert sich, dass ein Junge, der im Rollstuhl saß, mit großen Augen zu den spielenden Kindern auf dem Klettergerüst schaute. Sofort sah Frank Ramler das Potential, die Inklusion an seiner Schule auszubauen: Die Overbergschule verfügt nun über inklusive Spielgeräte auf dem Schulhof. Dies ermöglicht auch Kindern mit einer Behinderung das sorglose Spielen während der Pausen. „Der Schulhof ist ein Ort der Bewegung und des Miteinanders. Diese inklusiven Spielgeräte bieten nun wirklich allen Kindern die Möglichkeit, gemeinsamen zu spielen. Hier wurden verschiedene Akteure gemeinsam tätig und haben als Team Großes bewegt“, freute sich Oberbürgermeister Krone. Die Gesamtkosten für das Spielgerät belaufen sich auf rund 50.000 Euro. Diese Summe wurde mit 20.000 Euro seitens der Stadt Lingen unterstützt. Der restliche Betrag wurde durch den Förderverein, die Stiftung Herzog Engelbert Charles und Herzogin Mathildis von Arenberg, die Lingener Bürgerstiftung sowie der Familie Lohaus Waagen als Förderer getragen.
„Dieses Klettergerüst ist eine Erfolgsgeschichte par excellence. Mit zahlreichen engagierten Helfern könnten wir dieses inklusive Klettergerüst hier errichten“, so Schulleiter Frank Ramler. Dieses Unternehmen fand auch in der Lingener Bürgerstiftung großen Zuspruch. „Uns ist es stets ein großes Anliegen, Kinder – mit und ohne Behinderung – zu unterstützen“, so Michael Adams, Vorsitzender der Lingener Bürgerstiftung. Begeistert von der Idee haben die Kinder, die Lehrkräfte und die Eltern fleißig für die Weihnachtsfeier 2019 gebastelt und gebacken. Aus diesem Verkauf kam zudem 1.400 Euro zusammen. „Es freut mich, dass Inklusion hier gelebt wird. Es ist ein gutes Beispiel dafür, dass, etwas bewegt werden kann, wenn alle an einem Strang ziehen“, so Martina Lippert, stellvertretende Vorsitzende des Beirates Spielräume. Der Beirat setzt sich dafür ein, auch in der Lingener Innenstadt barrierefreie Spielräume zu schaffen.
„Mit dieser inklusiven Anlage können wir nun dem hohen Bewegungsdrang aller Kinder gerecht werden, besonders nach Corona ist dies etwas Besonderes“, so Vertreter des Fördervereins Andreas Jörgens, Matthias Borrmann und Christian Grüner. Die Kletteranlage wurde von dem Reholand-Team um Herbert Kuer angefertigt. Insgesamt verbindet die Kletteranlage alle Aspekte des Bewegens und konnte in Zeiten von Corona auch im Sportunterricht genutzt werden. Neben einer Rutsche, Balancierbalken, Kletternetzen, einer Wackelbrücke und einer Kletterwand zeichnet die Anlage der bodentiefe Eingang aus. Durch diesen barrierefreien Zugang ist es auch Kindern im Rollstuhl möglich, die Spielanlage zu nutzen. Auch die Wackelbrücke kann die problemlos von einem Rollstuhl befahren werden. Zudem wurde ein bodenebenes Karussell angeschafft, welches auch Kindern im Rollstuhl das Spielen ermöglicht. Der inklusive Spielplatz steht der Öffentlichkeit zur Verfügung und lädt alle Kinder zum Spielen ein.
(Bild: Stadt Linge (Ems))
(PM)
(20.07.21)