Meppen: Die Gesellschaft für Dienstleistung und Auftragsfertigung mbH mit Standorten in Haren, Geeste und Börger feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. Gegründet wurde die GDA 2011 als Tochter der Vitus Trägerfamilie mit dem Ziel, die Inklusion im Bereich Arbeit zu fördern und sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu schaffen. Als Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes, refinanziert sich die GDA GmbH dabei ausschließlich aus erwirtschafteten Umsätzen. Gleichzeitig muss ein fester Anteil der Arbeitsplätze durch Menschen mit Behinderung besetzt werden. „Im Durchschnitt liegt dieser Anteil bei uns zwischen 40 und 45 Prozent“, erläutert Daniel Rolfes, Betriebsleiter der GDA. „Dabei arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung Hand in Hand und jeweils auf allen Ebenen, vom Praktikanten bis zur Bereichsleitung. Inklusion heißt für uns, gleichberechtigt miteinander zu arbeiten.“
Rolfes ist von Anfang an dabei und hat die GDA mit aufgebaut: „Wir sind 2011 gestartet mit der Idee, Dienstleistungen, die Vitus extern einkaufen musste, durch eigene Mitarbeitende zu erbringen. Das waren am Anfang vor allem Hausmeisterdienste und die Anlagenpflege, über die Jahre haben wir unsere Leistungen aber deutlich weiterentwickelt.“ Mittlerweile umfasst die GDA Fachbetriebe für Garten- und Landschaftsbau, Maler- und Fußbodenarbeiten und Elektrotechnik sowie technische Objektbetreuung. Der Kundenkreis kommt inzwischen mehrheitlich von extern und nicht mehr nur aus dem eigenen Vitus-Verbund. Fachlich auf Augenhöhe Ein Meilenstein in der Entwicklung sei laut Rolfes die Schaffung von Leitungspositionen in den Betriebszweigen gewesen. In diesen Positionen verantworten Handwerksmeister und – techniker das Tagesgeschäft. „Damit haben wir eine ganz neue Qualität in unserer Arbeit erreicht. Inzwischen sind wir als Anbieter in der Region etabliert und brauchen uns leistungstechnisch vor den anderen Betrieben nicht zu verstecken.“ Diese Rückmeldung käme auch von den Kunden. So sei nach der Eingliederung des Garten- und Landschaftsbaubetriebes „Garten und Ideen“ aus Geeste in die GDA den meisten Kunden gar nicht aufgefallen, dass die Aufträge von einem Inklusionsunternehmen und damit fast zur Hälfte von Menschen mit Behinderung ausgeführt wurden. „Damit zeigen wir Tag für Tag, dass Inklusion und Fachlichkeit sich nicht ausschließen“, so Rolfes. „Auch mit Beeinträchtigungen kann man tolle Arbeit leisten. Wir versuchen, die Stärken unserer Mitarbeitenden zu berücksichtigen und ihnen das passende Arbeitsumfeld zu bieten.“ Ein gutes Beispiel dafür ist Brigitte Blome. Seit über siebeneinhalb Jahren ist sie schon als Malerin für die GDA tätig. Ihr Gehör ist stark beeinträchtigt, was im Alltag manchmal für Probleme sorgt. Gerade die Kommunikation mit neuen Kunden, die sie noch nicht kennen, gestaltet sich ab und an schwierig. „Auf die Qualität ihrer Arbeit hat das aber keinen Einfluss, sie ist genauso gut wie die anderen Maler und wurde schon oft von den Kunden gelobt“, erzählt Rolfes. „Man streicht ja schließlich nicht mit den Ohren. Nur bei der Arbeitssicherung mussten wir etwas andere Verhaltensweisen einführen. Da sie Gefahren nicht unbedingt kommen hört, muss sie natürlich viel aktiver schauen und immer alles im Blick behalten.“ Wie Blome gibt es viele Mitarbeitende bei der GDA, die zwar in einigen Bereichen eingeschränkt sind, jedoch ihre Arbeit gut und qualifiziert ausführen können.
In den letzten zehn Jahren hat sich die GDA als Inklusionsunternehmen im Emsland erfolgreich entwickelt. Wirtschaftlich ist der Betrieb trotz der Corona-Krise inzwischen stabil aufgestellt. Wachstum sei aber nicht die oberste Prämisse des Unternehmens, erklärt der Betriebsleiter: „Bei uns steht das gesellschaftliche Ziel der Inklusion im Vordergrund.“ Ein zunehmendes Problem ist auch für die Fachbetriebe der GDA der Fachkräftemangel. Es sei immer schwieriger, die offenen Positionen geeignet zu besetzen, so Rolfes. Um sowohl für Fachkräfte als auch Kunden attraktiver zu werden, hat die GDA passend zum 10- Jährigen nun einen komplett neuen Anstrich bekommen. Neue Logos, auch für die einzelnen Fachbetriebe „Garten+Ideen“, „Raum+Gestaltung“, „Haus+Elektro“ und „Gebäude+Service“, neue Fahrzeugbeschriftung und eine neue Homepage unter der Domain www.service-mit-mehrwert.de sind ab sofort im Einsatz. Daniel Rolfes betont: „Als Inklusionsunternehmen sind wir zwar noch Teil von Vitus, aber mit dem neuen Außenauftritt wollen wir unsere Fachlichkeit viel stärker in den Vordergrund stellen. Um unsere positive Entwicklung der letzten 10 Jahre weiter zu führen, brauchen wir eine größere Eigenständigkeit in der Wahrnehmung der Kunden und potenziellen Bewerber. Wir wollen in der Region bekannter werden und den Inklusionsgedanken weiterverbreiten. Dafür haben wir mit der erfolgreichen Neuausrichtung die Grundlage geschaffen.“
(Bild: St.-Vitus-Werk)
(PM)
(15.04.21)