Zeichnete sich vergangene Woche noch eine positiver Trend bei der Entwicklung der Fallzahlen im Landkreis Emsland ab und ließ Hoffnungen zu, so kam diese Woche die Kehrtwende. Die Infektionszahlen sowie der Inzidenzwert schnellen von Tag zu Tag weiter in die Höhe.
Am Montag vergangener Woche lag die 7-Tage-Inzidenz, basierend auf den Informationen aus dem Niedersachsen-Portal, bei 59,9 und hielt sich in dem höheren 50er-Bereich zunächst stabil. Zum Ende der Woche wurden Infektionen im Marien-Hospital in Papenburg sowie in der Hedon-Klinik in Lingen bekannt – und damit stieg die Inzidenz auf 79,2 am Freitag.
Diesen Montag kratzte der Wert dann an der 100er-Marke. Diese wurde am gestrigen Mittwoch schließlich überschritten. Heute misst das Emsland eine 7-Tage-Inzidenz von 117,8.
Eine Sprecherin des Landkreis erklärte auf Anfrage unserer Redaktion: „Aktuell liegen Ausbrüche in kreisweit fünf medizinischen Einrichtungen, u. a. dem Marienhospital, der Tagespflege in Lorup und den Hedon-Kliniken, sowie weitere vier Ausbrüche in nicht medizinischen Einrichtungen (u. a. Unternehmen wie Ems PreCab) vor, die mit einer größeren Personenzahl verbunden sind.“ Darauf seien insgesamt 144 Fälle im Landkreis Emsland im medizinischen Bereich und 62 Fälle in nicht-medizinischen Einrichtungen zurückzuführen. Die restlichen 269 von den heute insgesamt 475 aktuellen Fällen im Landkreis seien „mit familiärer Häufung auszumachen“. „Darüber hinaus setzt sich das Infektionsgeschehen zudem aus mehreren einzelnen Ausbrüchen zusammen“, heißt es weiter.
Auf die Frage, welche Maßnahmen der Landkreis in den Hotspots bereits erhoben hat, sagte die Sprecherin: „Im Fall des Marienhospitals beispielsweise sind nach Feststellen eines Ausbruchsgeschehens ab diesem Zeitpunkt Verlege- und Aufnahmestopps für eine betroffene Station angeordnet worden. Das dort eingesetzte Personal durfte zunächst nur auf der Station arbeiten. Nach Ablauf einer Woche und der Vorlage von zwei negativen Tests war der Einsatz auch auf anderen Stationen wieder möglich. Das Infektionsgeschehen wird eng vom Fachbereich Gesundheitsdienst begleitet“.
Aufgrund des kreisweiten Infektionsgeschehens und der hochschnellenden Inzidenz, stellt sich durchaus die Frage, ob auch regional greifende Maßnahmen geplant sind. Dazu gab der Landkreis jedoch keine Angaben.
(Symbolbild)
(18.02.21)