Lingen: Die Stadt Lingen wird die Gebühren für die Betreuung in den Kitas, den Horten und der Kindertagespflege für den Monat April aussetzen. Das hat der Verwaltungsausschuss einstimmig am Donnerstag beschlossen. „Damit wollen wir Eltern, die ihre Kinder momentan zuhause betreuen, zumindest finanziell entlasten“, erklärt Oberbürgermeister Dieter Krone. „Wir verzichten deshalb auf die Abbuchungen für den aktuellen Monat“, so der Oberbürgermeister. Für die Stadt Lingen bedeutet der Erlass der Kitabeiträge Einbußen von rund 80.000 Euro. „Wir sehen diese Entscheidung in erster Linie als familienpolitische Maßnahme. Viele Familien sind derzeit mit massiven Problemen konfrontiert: Sie haben mit Verdienstausfällen, Kurzarbeit und Kündigung zu kämpfen. Hier können wir als Kommune zumindest ein Stückweit zur Entlastung beitragen“, so Dieter Krone. Die Träger der Einrichtungen sind über die Entscheidung bereits informiert worden. Die Beträge wurden im Vorfeld für den aktuellen Monat nicht eingezogen beziehungsweise werden zurückerstattet.
In allen Kommunen im Emsland soll es aufgrund der Schließungen der Krippengruppen grundsätzlich auch zu einer Reduzierung der zu zahlenden Elternbeiträge kommen. Dies ist zumindest die Empfehlung der Runde der Hauptverwaltungsbeamten/innen, die in die jeweiligen Ratsgremien eingebracht wird.
Seit dem 16. März sind die Schulen und Kitas in Niedersachsen geschlossen. Die Maßnahme wurde getroffen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Derzeit dürfen Kitas nur eine Notbetreuung anbieten für Kinder, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten, zum Beispiel in der Pflege und im medizinischen Bereich.
Grundsätzlich ist die Betreuung von Kindern ab drei Jahren in Niedersachsen seit August 2018 kostenlos. Auf Eltern kommen lediglich Kosten zu, wenn die Betreuung über acht Stunden hinausgeht oder sie Kinder unter drei Jahren in einer Krippe oder in der Kindertagespflege betreuen lassen.
(Symbolbild)
(02.04.20)