Spelle: Kellerduell pur in der Fußball-Regionalliga Nord: Schlusslicht SC Spelle-Venhaus tritt am Samstag um 13.30 Uhr beim Vorletzten Kilia Kiel an. Die Emsländer haben ihren zweiten und letzten Saisonsieg vor einem knappen halben Jahr gegen den Mitaufsteiger aus Schleswig-Holstein gefeiert.
Am 24. September behaupteten sich die Speller im heimischen Getränke Hoffmann Stadion mit 2:0. Die Tore erzielten Steffen Wranik (12.) und Jan-Hubert Elpermann (86.) vor 746 Zuschauern. Sie beendeten damit eine Serie von sieben Niederlagen, schafften wieder den Anschluss in der Tabelle.
Vor dem 26. Spieltag liegen die Speller vier Punkte hinter Kilia, sechs hinter Mitaufsteiger Eimsbüttel und elf hinter dem Bremer SV auf Rang 15, der am Saisonende nicht unbedingt Sicherheit garantiert. Sie haben seit 14 Spielen nicht mehr gewonnen, die vergangenen fünf Partien keinen Punkt mehr geholt. Dennoch glimmt in Spelle einer kleiner Hoffnungsfunke. Trainer Hanjo Vocks zeigt sich trotz Personalsorgen zuversichtlich, dass die Gäste etwas mitnehmen aus dem Kilia Stadion.
Ausgerechnet vor der Partie in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt hat sich die personelle Situation nicht unerheblich verschärft. Anton Popov, der sich bei der 1:3-Heimniederlage gegen SSV Jeddeloh verletzt hat, muss vermutlich noch einige Wochen zuschauen. Der 22-jährige Mittelfeldspieler hat einen Bluterguss am Knöchel. In Kiel werden auch seine beiden Brüder fehlen. Jan Popov hat sich im Training eine Bänderverletzung zugezogen, Artem Popov musste aus beruflichen Gründen absagen.
Neben dem langzeitverletzten Abwehrspieler Marcel Ruschmeier müssen zwei Stürmer passen: Jip Kemna ist nach der fünften Gelben Karte gesperrt, Tom Winnemöller erkrankt. Hinzu kommen noch Fragezeichen hinterer weiteren angeschlagenen oder erkrankten Spielern. Ärgerlich ist der Ausfall von Winnemöller. Der 21-Jährige wäre vermutlich für Kemna in die Sturmspitze gerückt. „Wir werden kreative Lösungen finden“, will sich der Coach bei der Lösung des Problems nicht in die Karten schauen lassen.
„Auch wenn der Kader quantitativ eingeschränkt ist, werden wir eine starke Mannschaft auf den Platz bringen“, ist Vocks sicher. Der Kader, die bereits am Freitag gen Kiel gestartet ist, hat zuletzt auf Kunstrasen trainiert. Denn am Sanmstag wird ebenfalls auf Kunstrasen gespielt.
Der FC Kilia Kiel ist einer der ältesten Fußballclubs im nördlichsten Bundesland. Er wurde 1902 gegründet. 2013/14 spielte er noch auf Kreisebene. In dieser Saison hat das Team von Trainer Nicola Soranno wie die Speller erst zwei Heimsiege und auswärts noch keinen einzigen Dreier verbucht. Aber sieben Remis verzeichnet, die den Unterschied ausmachen.
Die Kieler haben am vergangenen Spieltag für eine echte Überraschung gesorgt. Gegen den Aufstiegskandidaten Phönix Lübeck holten sie trotz eines 0:2-Rückstands noch einen Punkt. Jan-Matti Seidel und Winter-Neuzugang Rezan Acer (Inter Türkspor Kiel) trafen in der zweiten Halbzeit. „Das zeichnet den Gastgeber aus. Er hat durchaus die Qualität ein Spiel zu drehen, er gibt einfach nicht auf. Die Mentalitat der Truppe scheint intakt zu sein.“
(Bild: SC Spelle-Venhaus)
(PM)
(16.03.24)